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Grabmal des Grafen Alexander von der Mark

Johann Gottfried Schadow1788 - 1790

Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin

Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Sowohl in die Tiefe gestaffelt als auch in mehrere übereinander liegende Zonen gegliedert, baut sich das architektonisch angelegte Grabmal des jung verstorbenen Grafen Alexander von der Mark, eines illegitimen Sohnes Friedrich Wilhelms II. von Preußen, um die lebensgroße liegende Figur des schlafenden Jünglings auf. Der Knabe hat seinen Helm abgelegt, das Schwert entgleitet der Hand. Er ist, den Auffassungen Lessings und Herders entsprechend, entspannt ruhend dargestellt. Ein Gewandzipfel leitet den Blick zum Hauptrelief an der Vorderseite des Sarkophages, das zeigt, wie Saturn den heranreifenden Jüngling aus den Händen der Minerva reißt und in die Unterwelt führt. Minerva, die Göttin der Wissenschaften und der Kriegskunst, hingegen versucht vergeblich, ihn zu locken und seiner eigentlichen, durch Schild und Trophäe versinnbildlichten militärischen Laufbahn zuzuführen.An den Schmalseiten des Sarkophages finden sich gemäß damaliger Auffassung die Genien des Schlafes und des Todes, die den Gegensatz zwischen endlicher und unendlicher Ruhe, zwischen Leben und Tod harmonisieren. In der oberen, halbrunden, flachen Nische sitzen die drei Parzen, jene Göttinnen, die das menschliche Schicksal bestimmen: Die jugendliche Klotho spinnt den Lebensfaden, die greise Atropos schneidet ihn durch – woran Klotho sie vergeblich zu hindern versucht – und Lachesis liest im Buch des Schicksals. So sind das menschliche Leben wie der Tod eingebunden in eine höhere Schicksalsbestimmung, der sich das Individuum nicht zu entziehen vermag.

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  • Titel: Grabmal des Grafen Alexander von der Mark
  • Ersteller: Johann Gottfried Schadow
  • Datierung: 1788 - 1790
  • Abmessungen: w370.0 x h623.0 x d277.0 cm
  • Typ: Skulptur
  • Technik und Material: Marmor
  • Sammlung: Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
  • Künstlerdaten: 1764-05-20/1850-01-27
  • Künstlerbiographie: Johann Gottfried Schadow is known as the most important German Neoclassicist sculptor. Due to his humble beginnings, he started his apprenticeship with Tassaert, a rather mediocre sculptor. For three years he studied in Rome where he markedly found his style. In 1788 he returned to Berlin and succeeded his master as sculptor to the court. Schadow created a variety of church monuments and memorial works but also worked as a porcelain painter at the royal porcelain factory. In 1795 he moulded the quadriga of the Brandenburg Gate and the allegorical frieze on the facade of the royal mint in Berlin. Schadow was appointed as director of the Berlin Academy and had great influence on Prussian arts, for instance, through his writings on the proportions of the human figure or on national physiognomy. Schadow’s art was distinctly Neoclassicist and naturalistic in character but his work also displayed a Romantic element. Busts of Frederick the Great in Stettin (Szczecin), Blücher in Rostock and Luther in Wittenberg are some of his most prominent works.
  • Künstler Sterbeort: Berlin, Deutschland
  • Künstler Geburtsort: Berlin, Deutschland
  • ISIL-Nr.: DE-MUS-815114
  • Externer Link: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
  • Copyrights: Text: © Prestel Verlag / Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Photo: © b p k - Photo Agency / Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Andres Kilger
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