Sowohl in die Tiefe gestaffelt als auch in mehrere übereinander liegende Zonen gegliedert, baut sich das architektonisch angelegte Grabmal des jung verstorbenen Grafen Alexander von der Mark, eines illegitimen Sohnes Friedrich Wilhelms II. von Preußen, um die lebensgroße liegende Figur des schlafenden Jünglings auf. Der Knabe hat seinen Helm abgelegt, das Schwert entgleitet der Hand. Er ist, den Auffassungen Lessings und Herders entsprechend, entspannt ruhend dargestellt. Ein Gewandzipfel leitet den Blick zum Hauptrelief an der Vorderseite des Sarkophages, das zeigt, wie Saturn den heranreifenden Jüngling aus den Händen der Minerva reißt und in die Unterwelt führt. Minerva, die Göttin der Wissenschaften und der Kriegskunst, hingegen versucht vergeblich, ihn zu locken und seiner eigentlichen, durch Schild und Trophäe versinnbildlichten militärischen Laufbahn zuzuführen.An den Schmalseiten des Sarkophages finden sich gemäß damaliger Auffassung die Genien des Schlafes und des Todes, die den Gegensatz zwischen endlicher und unendlicher Ruhe, zwischen Leben und Tod harmonisieren. In der oberen, halbrunden, flachen Nische sitzen die drei Parzen, jene Göttinnen, die das menschliche Schicksal bestimmen: Die jugendliche Klotho spinnt den Lebensfaden, die greise Atropos schneidet ihn durch – woran Klotho sie vergeblich zu hindern versucht – und Lachesis liest im Buch des Schicksals. So sind das menschliche Leben wie der Tod eingebunden in eine höhere Schicksalsbestimmung, der sich das Individuum nicht zu entziehen vermag.
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