Von München aus, wo er sein Studium an der Akademie seit dem Sommer 1815 fortsetzte, unternahm der neunzehnjährige Carl Philipp Fohr im September und Oktober dieses Jahres eine Fußreise, die ihn nach Tirol und weiter nach Oberitalien bis Venedig führte - über Salzburg kehrte er zurück. »Von den 70. Aufnahmen, die ich mir sammelte« (Brief an Dieffenbach vom 28. Oktober 1815), und die insgesamt von dieser wichtigen Phase in seiner kurzen künstlerischen Entfaltung zeugen, gehört das vorliegende Blatt zu den bedeutendsten. Ganz in Umrissen erfaßt er die großen Formen der Berge und Wolken, aber auch die Details von Häusern und Türmen im Mittelgrund, denen er sich am intensivsten widmet. Die zarte, sparsam und flächen haft eingesetzte Aquarellierung verdeutlicht ein Streben nach Vereinfachung. Fast erscheint die Ausführung unvollendet, doch wird ihm die zeichnerische und koloristische Abkürzung zum Mittel geformter Klarheit.