Die Ursprungsidee für das moderne Fahrrad geht auf Karl Freiherr von Drais (1785–1851) zurück. Mit seinem zweirädrigen Laufrad schlug er ein neues Kapitel in der Geschichte der Fortbewegung auf. Das in der Dauerausstellung zum 19. Jahrhundert ausgestellte Gefährt zeigt das etwa 40 Jahre später entwickelte, technisch aufgerüstete Modell des Laufrads: ein Vélociped der Firma Michaux. Neu waren die an der Vorderradachse angebrachten Kurbeln und Pedale. Statt sich mit den Füßen abzustoßen, bewegte sich der Fahrer nun per Pedaltritt vorwärts. Die eisenbereiften Holzräder machten das Fahren allerdings nicht wirklich komfortabel, die frühen Gefährte wurden auch „Knochenschüttler“ genannt. Die Erfindung des Tretkurbelrads beansprucht Ernest, der Sohn des Wagenbauers Pierre Michaux (1813–1883) für sich, angeblich inspiriert vom Fußkurbelantrieb für Schleifsteine. Auf der Pariser Weltausstellung 1867 präsentierte er gleich zwei seiner Vélocipedes und erregte damit internationale Aufmerksamkeit. Gemeinsam mit den Brüdern Olivier gründete er die Firma Michaux & Cie, deren Räder vor allem in Paris Absatz fanden – vermutlich wegen der dort gut voranschreitenden Asphaltierung der Straßen.