Dieses kleine Bild nimmt einen besonderen Stellenwert im Werk des Künstlers – und in der Sammlung des Kunsthaus ein, denn diese in kräftigem Blau und Orange gemalte Hütten in Saintes-Maries stellten den Anfang einer neuen Phase in Vincent van Goghs Malerei.
Von der seiner realistischen, dunkeltonigen Malerei befreite sich van Gogh schon in Paris, unter dem Einfluss der impressionistischen Malerei. Im Februar 1888 übersiedelte van Gogh von Paris nach Arles, mit dem Ziel, im Süden Frankreichs Farben und Licht zu studieren. Den eigentlichen Durchbruch zu der leuchtenden, intensiven Buntheit, die ihn zum Ahnherrn des europäischen Expressionismus macht, löste aber der Aufenthalt in Saintes-Maries-de-la-Mer vom 30. Mai bis zum 3. Juni aus. Nach der Rückkehr setzte er zwei Zeichnungen von schlichten Hütten in Gemälde um, wovon eines im Kunsthaus Zürich zu sehen ist. Zum ersten Mal schöpft er hier in bewusster Übersteigerung die extremen Kontraste von Blau-Orange, Rot-Grün, Weiss-Schwarz voll aus.