Frei? Allgemein? Geheim? - Wahlen in der DDR

Ausgewählte Fotos und Dokumente zum Wahlgeschehen in der DDR von 1950-1989.

Wahlgesetz zu den Volkswahlen vom 15.10.1950 (1950)German Federal Archives

Wahlen hatten in der DDR einen anderen politischen Stellenwert als in Staaten mit einem parlamentarisch-demokratischen Regierungssystem. Eine Wahl im Sinne einer Auswahl zwischen mehreren, miteinander konkurrierenden Parteien, ihren Programmen und ihren Zielvorstellungen fand nicht statt. Eine Wahlperiode betrug zunächst vier Jahre, ausgenommen die 3. Wahlperiode, die durch eine verschobene Wahl verlängert wurde. Mit der Verfassungsänderung 1974 wurde die Wahlperiode auf fünf Jahre festgesetzt. Wahlberechtigt waren DDR-Bürger, die das 21. Lebensjahr vollendet hatten. Ab 1974 wurde das Alter der Wählbarkeit auf das 18. Lebensjahr gesenkt.

Abstimmungsschein gegen die Remilitarisierung Deutschlands und für den Abschluss eines Friedensvertrages mit Deutschland im Jahre 1951, 1950, From the collection of: German Federal Archives
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Ausweis eines Wahlinstrukteurs 1950 Ausweis eines Wahlinstrukteurs 1950, 1950, From the collection of: German Federal Archives
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Träger der Wahlen in der DDR war die Nationale Front, die die verschiedenen Parteien und Massenorganisationen koordinierte. Die Kandidatenvorschläge wurden zu einer gemeinsamen Liste zusammengeführt.

Grußadresse (Kindergedicht) an den Präsidenten Wilhelm Pieck anläßlich der Wahl (1950)German Federal Archives

Die Volkskammer als oberstes Organ der Staatsmacht wählte den Präsidenten der DDR, die Mitglieder des Staatsrates und des Ministerrates der DDR sowie die Richter des Obersten Gerichts und der Generalstaatsanwaltschaft. Das Amt des Präsidenten der DDR wurde nach dem Tod von Wilhelm Pieck 1960 nicht mehr vergeben.

Wahlplakat "Wir wählen die Kandidaten der Nationalen Front" herausgegeben zur Wahl 1976, Hrsg.: Wahlkomission beim Nationalrat der NF der DDR / Druck: Ostsee-Druck Rostock, 1976, From the collection of: German Federal Archives
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Beantragung eines Sonderzuschusses zur Durchführung der Volkswahlen am 4. September 1954 an das ZK der SED, 1981, From the collection of: German Federal Archives
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Wahldirektive Nr. 1 zur Vorbereitung der Wahlen zur Volkskammer und zu den Bezirkstagen 1958, 1958, From the collection of: German Federal Archives
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Analyse mit endgültigem Wahlergebnis über die Vorbereitung der Wahlen zur Volkskammer und zu den Bezirkstagen am 16. November 1958, 1958, From the collection of: German Federal Archives
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Meldung der Anzahl der Wahlberechtigten für die Stadtbezirke Ost-Berlins Meldung der Anzahl der Wahlberechtigten für die Stadtbezirke Ost-Berlins, 1963, From the collection of: German Federal Archives
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Aufgabenstellung und Besetzung für die Arbeitsetappe am 01.07.1967 von 18.00-24.00 Uhr mit Plan der Verantwortlichkeit, 1967, From the collection of: German Federal Archives
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Disposition für die Beratung mit den Leitern der Bezirkswahlbüros am 25.06.1967 (Auszug), 1967, From the collection of: German Federal Archives
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Wahlaufruf des Nationalrates der Nationalen Front vom 30.09.1971, 1971, From the collection of: German Federal Archives
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Stimmzettel des Wahlkreises 1 und 4 zur Wahl der Volkskammer am 20. Aug. und 28. Sept. 1976, 1976, From the collection of: German Federal Archives
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Bevor ein Kandidat gewählt werden konnte, musste er laut Wahlrecht in seinem Betrieb/Arbeitskollektiv geprüft werden. Bei Ablehnung konnte er nicht nominiert werden.

Meldungen an die Wahlkommission der Republik vom 16. Okt. 1976 nach Bezirken der DDR mit Anzahl der Wahlberechtigten und Wähler in Sonderwahllokalen, 1976, From the collection of: German Federal Archives
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Beschlüsse der Volkskammer und des Staatsrates über die Wahlperiode des Volkskammer und der Bezirkstage v. 17.12.1980 Beschlüsse der Volkskammer und des Staatsrates über die Wahlperiode des Volkskammer und der Bezirkstage v. 17.12.1980, From the collection of: German Federal Archives
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Kalenderplan der Wahlen zur Volkskammer und zu den Bezirkstagen im Jahr 1986, 1986, From the collection of: German Federal Archives
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Schreiben von Egon Krenz (stellv.Vorsitzender des Staatsrats) an Erich Honecker (Vorsitzender des Staatsrates) zur Wahlvorbereitung 1986, 1986, From the collection of: German Federal Archives
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Wahldirektiven der Wahlkommission der Republik, 1989, From the collection of: German Federal Archives
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Stimmzettel der Nationalen Front zur Wahl der Stadtbezirksversammlung Berlin-Lichtenberg am 07.05.1989 (1989)German Federal Archives

Bei den Kommunalwahlen 1989 übten erstmals oppositionelle Gruppen Kritik am Wahlverfahren und forderten freie, demokratische Wahlen. In Ost-Berlin und anderen Orten organisierten sie am Tag der Wahl eine Wahlkontrolle und beteiligten sich in verschiedenen Wahllokalen an der öffentlichen Auszählung der Stimmen. An verschiedenen Orten fanden Wahlkontrollen statt mit dem Ziel, einen Wahlbetrug nachzuweisen. Die Ergebnisse der Wahlbeobachter wurden schriftlich festgehalten und zeigten den staatlichen Wahlbetrug auf. 1990 folgte dann die erste (und letzte) freie, demokratische Wahl in der Geschichte der DDR.

Der eigentliche Wahlvorgang bestand in der Bestätigung der Wahlvorschläge (Einheitslisten der Nationalen Front).

Meldung des endgültigen Wahlergebnisses nach Stadtbezirken Ost-Berlins für die Wahl im Jahr 1989, 1989, From the collection of: German Federal Archives
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Credits: Story

Erarbeitung der Galerie:
Magdalena Kutschke, Susann Sponholz, Anna Lüders, Ralf Engel (alle Bundesarchiv)

Quellen (Bestände) im Bundesarchiv:
DA 4 - Präsidialkanzlei
DA 5 - Staatsrat der DDR
DC 20 - Ministerrat der DDR
DO 1 - Ministerium des Innern
DP 1 - Ministerium der Justiz
DY 30 - SED

27. Juni 2015

Credits: All media
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