Beethovens Feuers hochhalten statt seine Asche anbeten!

#bebeethoven als Schaufenster in die Zukunft des Musikschaffens

Von Google Arts & Culture

Text: Steven Walter

Das Projekt #bebeethoven wurde von PODIUM Esslingen anlässlich des Beethoven-Jubiläums initiiert und bietet 12 Künstler*innen die Möglichkeit sich im Geiste Beethovens zentralen Zukunftsfragen der Kunstmusik zu widmen.

#bebeethoven (© Catharina Tews)
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1. Klassik ist nicht Klassik

Die Klassik ist kein kohärentes Genre, sondern ein seltsamer Sammelbegriff für sämtliche "Kunstmusik" seit dem 14. Jahrhundert bis heute. Sofern “klassische Musik” ein Imageproblem hat, so ist dieses selbst verschuldet – wir haben es irgendwie geschafft, diesen unerschöpflichen musikalischen Reichtum langweilig und “alt” aussehen zu lassen. Diese Musik ist weder für junge noch für alte Leute gemacht, sondern sie ist einfach da und es kommt auf uns Musiker*innen an, was wir damit anstellen und wen wir dafür begeistern. Zuerst sollten wir den Begriff "Klassik" abschaffen – er steckt alles von Beethoven bis Monteverdi und alle zeitgenössische Kunstmusik in eine verhängnisvolle Schublade.

#bebeethoven (© Nino Halm)
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2. An Beethoven kommt niemand vorbei – im Guten wie im Schlechten

An Beethoven kommt man in der klassischen Musik unmöglich vorbei. Diese oft eigentümliche Klang- und Ausdruckswelt, die er entwickelt hat, die ist sehr viel wert. Aber dazu gehört auch, dass einem irgendwann das ganze Gewese um diese idealisierte Figur – für das der echte Beethoven aber nichts kann – auf die Nerven geht. Das posthum geschaffene Beethoven-Klischee steht Beethoven, seiner Musik und seinen radikalen Ansätzen oft im Weg.

#bebeethoven (© Nino Halm)
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3. Bedeutende Künstler*innen wachsen nicht in der Petri-Schale

Bedeutende Künstler*innen fallen nicht vom Himmel oder wachsen in der Petri-Schale, sie werden vom Umfeld und den gebotenen Chancen und Möglichkeiten geprägt. So war das für Beethoven und so ist es für die heutige Generation. Deshalb wollten wir einen Inkubator für originelle Ideen, neue Talente und innovative Projekte schaffen, der nicht arrivierte und bereits stark profilierte Künstlerinnen fördert, sondern vielversprechende junge Kreative genau an jenem biographischen Sweetspot, an dem die Freiheit des Inkubators größtmögliches Potential freisetzt.

#bebeethoven (© Sky Bürhaus)
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4. #bebeethoven – Arbeit an der Zukunft im Geiste Beethovens

Diesen Inkubator bietet das Fellowship-Programm #bebeethoven von PODIUM Esslingen. Auswahlkriterium für die 12 geförderten Künstler*innen war neben einer originellen Version für ihre künstlerischer Arbeit etwas, was sich als "Beethoven'sche Unbedingtheit" beschreiben ließe – der unbedingte Wille, den eigenen Weg zu gehen, komme was wolle.

#bebeethoven
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Anlässlich des Beethoven-Jubiläums soll das Projekt Wege in die Zukunft der Musik aufzeigen. Ein faszinierendes Panoptikum der verschiedensten Ansätze, klassische und zeitgenössische Kunstmusik innovativ zu denken. Dem Publikum sollen neue musikalische Welten geöffnet, Neugier geweckt und gezeigt werden, dass "klassische Musik" – der Begriff ist wie gesagt Unsinn – eben alles andere als tot ist, sondern eine lebendige Tradition, die sich in alle möglichen zeitgenössischen Richtungen weiterentwickelt. Das Hochhalten von Beethovens Feuers statt die Anbetung seiner Asche! Wir dürfen uns nicht hinter Beethoven und seinen Meisterwerken verstecken, sondern müssen selbst als gestaltende Musiker*innen unserer Zeit wirken. Das ist der wesentliche Impuls, den wir mit #bebeethoven aussenden wollen.

#bebeethoven
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Mitwirkende: Geschichte
Quelle: Alle Medien
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