Die Jagd nach dem Glück (1863-1868) von Rudolf Friedrich August HennebergAlte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Jeder will ein Stück vom Glück. Während manche brav darauf warten, versuchen andere, es zu ködern, lesen Glücksfibeln, reisen in die glücklichsten Länder (Dänemark! Norwegen!) ... Und wiederum andere machen sich auf die Jagd.
Wohin das führt, zeigt dieses Bild von Rudolf Friedrich August Henneberg.
In rasantem Galopp reitet dieser Mann auf Fortuna zu – sinnliches Sinnbild für Glücksversprechen. Voller Sehnsucht streckt er die Hände nach ihr aus. Und übersieht alles andere ...
den Tod, der an seiner Seite reitet, ...
die Brüche in der Brücke ...
das Mädchen unter den Hufen ...
Der Kerl geht über Leichen und ihm ist völlig egal, ob er selbst dabei draufgeht.
Und wofür? Für ein Trugbild, eine Seifenblase, die im nächsten Moment zerplatzt.
Was man hier sieht, ist die Jagd nach dem falschen Glück, der Illusion, nach soviel Sex und Geld wie möglich – nach Dingen, die am Ende doch nicht glücklich machen.
So weiß die Glücksforschung zum Beispiel, dass Geld nur glücklich macht, wenn man wirklich keins hat. Sind die Grundbedürfnisse befriedigt, flacht die Glückskurve selbst im Geldregen ab.
Glück lässt sich weder einfangen, noch festhalten – Nachjagen sinnlos!
Vielleicht hatte der weise Chinese Lao Tse (6. Jhr. v. Chr.) ja Recht: Er fand, der Mensch sei erst dann glücklich, wenn er aufhöre, dem Glück oder anderen Zielen hinterherzulaufen. Na dann ...
Reihe #HistoryOfUs
Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
www.smb.museum
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