Frederick LORZ
Der Marathon lässt sich mit keiner anderen Disziplin vergleichen. Die ersten olympischen Marathons zeichnen sich durch Heldentaten und Höchstleistungen, aber auch durch den einen oder anderen Betrugsversuch aus.
Saint Louis 1904 – Auf der Zeichnung ist der Amerikaner Frederick LORZ
zu sehen, der disqualifiziert wurde, nachdem er einen Teil der Strecke in einem Begleitfahrzeug zurücklegte.
Saint Louis 1904
Neben seiner Tätigkeit als Maurer trainiert der 1884 in New York geborene Frederick LORZ immer nachts für den Langstreckenlauf. 1904 nimmt er am fünf Meilen langen Qualifikationslauf für die Olympischen Spiele 1904 in Saint Louis teil, der mit einem attraktiven Preis lockt: Für die acht ersten Läufer im Ziel werden die Reisekosten zu den Olympischen Spielen übernommen.
Saint-Louis 1904, le départ du marathon Hommes (1904) von Comité International Olympique (CIO)Das Olympische Museum
Ein bizarres Rennen
Zeitgleich mit den Olympischen Spielen findet auch die Weltausstellung 1904 in Saint Louis statt.
Ein Großteil der Teilnehmer am Marathon scheint keinerlei Erfahrung im Langstreckenlauf zu haben: Sogar einige barfüßige Läufer sind am Start! Fred LORZ trägt die Startnummer 31.
La mauvaise blague de Frederick LORZ (1975) von Comité International Olympique (CIO)Das Olympische Museum
Nur ein schlechter Witz
Nach 15 km liegt LORZ auf Platz zwei. Als er jedoch von Krämpfen geplagt wird, bringt ihn ein Begleitfahrzeug rund 10 km vor die Ziellinie. Bereitwillig lässt LORZ sich als Sieger feiern, bis der Schwindel aufgedeckt wird – und zwar unmittelbar bevor ihm die Tochter von Präsident ROOSEVELT die Goldmedaille überreicht.
LORZ nimmt wieder am Wettbewerbsgeschehen teil
Obwohl er daraufhin auf Lebenszeit von den Olympischen Spielen ausgeschlossen wird, hebt der amerikanische Verband infolge seiner offiziellen Entschuldigung die Sperre schon bald danach auf. 1905 beweist LORZ bei seinem Sieg beim Boston-Marathon mit einer Zeit von 2:38:25 Stunden, dass er auch auf ehrliche Weise gewinnen kann. 1908 reist er zu den Olympischen Spielen in London an, wo er jedoch schlussendlich nicht zum Marathon antritt.
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