Roland Moreno: Im Gedächtnis gespeichert

Roland Moreno wurde am 11. Juni 1945 in Kairo, Ägypten, geboren und kam im Alter von 2 Jahren nach Frankreich. Als Schüler der Pariser Gymnasien Montaigne und Condorcet machte er 1964 sein Abitur mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt.

Sein angefangenes Studium hinter sich lassend, arbeitete er in einer Reihe von Gelegenheitsjobs: als Kurier für den "Express", Reporter für das Magazin "Detective" oder Schlittenbauer. Gleichzeitig entwickelte er eine Leidenschaft für Elektronik.

Eine Münzwurfmaschine, ein elektrischer Vogel oder ein elektronisches Klavier: Seine Experimente und Forschungen in der Elektronik sind zahlreich.

Lötkolben, Kleber, Schneidemesser sind seine alltäglichen Begleiter: Er macht "Gegenstände, die nutzlos sind", aber immer ausgeklügelter.

"Damals hatten wir eine Beziehung zu Objekten, die auf Funktion und Ziel ausgerichtet war. Meine hatten keine. Es war eine Provokation. Einmal habe ich Badewannenarmaturen auf ein Tonbandgerät montiert."

"Ich stellte fest, dass sich durchaus Käufer für interessante, aber nutzlose elektrische Geräte fanden. Daher versuchte ich, einige zu entwickeln."

"Mon Juke Box à une chanson" (1983)
Wie der Name bereits andeutet, ist dieser Vorläufer des iPod von 1983 ein Musik-Player mit nur einem Lied. Moreno hatte ihn entwickelt, um seine Töchter Marianne und Julia zu unterhalten.

"Le Pianok" (1968)
Dieses elektrische Mini-Piano erlaubt das Spielen von Melodien mit acht Tönen.

"MATAPOF - La machine à tirer à pile ou face" (1968)
Durch Drücken des roten Knopfes leuchtet eine rote oder eine grüne LED auf.

1972 gründete Roland Moreno INNOVATRON, ein Unternehmen, dessen Hauptzweck es ist, Ideen zu verkaufen.

Anfang 1974 entdeckte Roland Moreno die Existenz von Speichern, die aufgezeichnete Informationen ohne Energieaufwand speichern.

"Ein entscheidender Faktor ist in meinen Augen Glück: Du brauchst es wirklich, weil die Chancen, das etwas scheitert, alle Faktoren betrachtet, so viel höher sind. Es ist kein Zufall, dass meine erste Erfindung ein Münzwurfautomat ist".

"Die Smartcard ist meine erste nützliche Erfindung, die eine wünschenswerte Funktion erfüllt: Geld zu verdienen." Roland Moreno

Am 25. März 1974 meldet er das erste Patent für den "payment electronic chip" an, einen personalisierten und tragbaren integrierten Mikroschaltungsspeicher, der über einen Code den "einfachen und sicheren" Informationsaustausch mit einem eigenen Offline-Terminal gewährleistet. 43 Patente werden zum Schutz seiner Chipkarte angemeldet.

Die allererste Version des Chips ist auf einem Ring montiert.

Der allererste Prototyp eines Zahlungsterminals, bei dem der Bankring, der Vorfahre der Chipkarte, mit dem Terminal verbunden ist.

Das erste Modell eines Händlerterminals für eine Kreditkarte: Der Händler gibt den Betrag ein, der Kunde gibt seine Karte und seinen Geheimcode ein; ein Ticket wird gedruckt.

"Die Smartcard hat eine begrenzte Anzahl von Anwendungen. Ich sehe fünf: die Bank, das Telefon, die Parkplätze, die Fernseher mit Set-Top-Boxen und die Gesundheitskarte. Darüber hinaus bin ich ein wenig skeptisch." Roland Moreno

Im Jahr 1989 wurden 100 Millionen Telefonkarten verkauft, sie wurden zum Sammlerstück.

Im Jahr 1992 werden mehr als 500 Millionen Telefonkarten verkauft. Alle Bankkarten übernehmen den Chip.

Roland Moreno wird 1992 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. 2009 wird er zum Offizier befördert.

1996 wird Roland Moreno der Eduard-Rhein-Preis (der deutsche Nobel) in der Kategorie Technik verliehen.

Er wird auch die Große Goldmedaille der "Société d'encouragement au progrès" und die Große Medialle für industrielle Entwicklung der "Société d'encouragement pour l'industrie national" bekommen.

Im Jahr 1995 erhält er einen Eintrag in die Wörterbücher von Larousse und Robert.

Die Kreativität

"Roland Moreno hat mich inspiriert, weil er seine Erfindungen immer wieder modernisierte. Er war ein Vorbild für Jugendliche und Forscher und überzeugte viele davon, ihre Talente zu nutzen. Er zeigte, was in Frankreich alles möglich ist."

Claude McSolaar, französischer Künstler & Rapper

Ein Liebhaber Frankreichs

"Als wir uns in seinem Büro in St. Michel trafen, nachdem ich nach Großbritannien gezogen war, sagte er mir, dass er Frankreich nicht verlassen könne. Der Mann der Wissenschaft, der im Land der Phantasie zu leben schien, hatte seine Grenzen gezogen."

Olivier Cadic, Senator

Seine geniale Erfindung: Die Smartcard

"Die Erfindung der Smartcard ist eindeutig eine der größten französischen Erfindungen des Jahrhunderts, wenn nicht sogar die größte. Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt tragen sie mit ihrem Handy oder ihrer Kreditkarte in der Tasche."

Olivier Cadic, Senator

Eine unersättliche Neugier

"Sein ungewöhnlicher Lebensweg mit seinen unterschiedlichen Jobs und Interessen hat ihn zu einem herausragenden Erfinder gemacht."