Kopf der Königin Teje (Amenophis (Amenhotep) III.) von Künstler unbekanntNeues Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Königin Teje war eine starke Frau. Als Ehefrau von Pharao Amenhotep III., Diplomatin und königliche Beraterin wurde sie im Reich verehrt. Der Phararo ließ Schreine und Paläste für sie bauen und sogar einen See für sie anlegen.
Wie es dazu kam? Womöglich hatte er sich wahrhaftig in sie verliebt. Amenophis III. erhob Teje, die Tochter eines Beamten und somit nicht königlicher Herkunft, zu seiner Großen Königlichen Gemahlin. Das gab es vorher nicht. Nahezu gleichberechtigt stand sie an seiner Seite: energisch, gebieterisch und klug. In offiziellen Kulthandlungen übernahm sie den weiblichen Part göttlicher Rollen.
In Anlehnung an die Göttin Hathor trägt Teje hier einen Helm aus (früher mal) schimmernder blauer Keramik, eine Sonnenscheibe, Hörner…
und über allem zwei große, goldene Federn.
Vielleicht war es Amenophis IV. (der spätere Echnaton), der das ursprünglich mit goldenen Uräusschlangen verzierte Königinnenkopftuch umarbeitete und die Büste seiner Mutter mit prächtigen Accessoires ausstattete. Der Sohn bestieg nach des Vaters Tod den Thron und hätte für Teje gefährlich werden können, denn nicht selten verbannte ein neuer Pharao seine Mutter.
Dieser hier machte es anscheinend anders. Anstatt sie fortzuscheuchen, zeigte er: Mama ist die Beste! Erklärte Echnaton seine Mutter gar zur Göttin, um ihren übergroßen Einfluss für den Rest ihrer Tage fortbestehen zu lassen? Lange interpretierte man es so. Ob es tatsächlich stimmt, bleibt wohl ein Geheimnis der Geschichte.
Reihe #HistoryOfUs
Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
www.smb.museum
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