"In Sesotho gibt es das Sprichwort 'motjheka sediba ha a se nwe' ('Wer einen Brunnen gräbt, trinkt selbst nicht daraus.'). Nur diejenigen, die nach ihm kommen, werden ihren Durst mit dem kühlen Wasser stillen können. Als die Vorfahren dieses Sprichwort verfassten, hatten sie wohl Steve Bantu Biko im Sinn, auch wenn er sich zu dieser Zeit noch in einer Welt vor seiner Schöpfung befand und darauf wartete, geboren zu werden."
Heute lebt das Vermächtnis von Steve Biko in der Arbeit einer Reihe von Institutionen in Südafrika und der internationalen Gemeinschaft weiter, darunter die Steve Biko Foundation, das brasilianische Steve Biko-Kulturinstitut sowie die Steve Biko-Wohnungsbaugesellschaft in Liverpool. Ganz im Sinne Bikos sind diese Institutionen nicht nur auf materielle Aspekte wie Unterkunft, Bildung und Gesundheit ausgerichtet, sondern zielen gemäß Bikos Vision einer menschlicheren Gesellschaft auch auf Fragen zur Geschichte, Kultur und Identität ab.
30 Jahre nach dem Tod von Steve Biko nahmen Ntsiki Biko und der Anwalt George Bizos an der Eröffnung des Steve Biko Centre for Bioethics an der University of Witwatersrand in Johannesburg teil.
Im Jahr 1980 geschriebener Song von Peter Gabriel zum Gedenken an den verstorbenen Anti-Apartheid-Aktivisten Steve Biko
Steve Biko wird jährlich in der Steve Biko Memorial Lecture gedacht, ein Programm der Steve Biko Foundation in Zusammenarbeit mit der University of Cape Town. Diese Vorlesung ist bereits im 13. Jahr ihres Bestehens und einige der bedeutendsten Denker des 21. Jahrhunderts haben sie abgehalten.
"Wie alle sozialen Prozesse ist das afrikanische Wiedererwachen eine chaotische, jedoch kreative Entwicklung, die weit von vorhersagbaren Regelungen und Vorschriften entfernt ist, und auf kein politisches Programm reduziert werden kann."
– Njabulo Ndebele, erste jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 12. September 2000
Professor Njabulo Ndebele und Nkosinathi Biko, CEO der SBF
"Eine Investition in die Kinder Bikos ist eine Investition in die Zukunft von Südafrika, denn sie werden dieses Land nicht verlassen. Es ist ihr Erbe."
– Zakes Mda, zweite jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 12. September 2001
Professor Zakes Mda
"Als junger Mann mit einem scharfen Verstand und einem Gespür für Organisation und Führung erkannte Biko die Notwendigkeit, die schwache Moral der schwarzen Bevölkerung zu stärken und ihr Bewusstsein und Selbstwertgefühl zu steigern; in seinen eigenen Worten ausgedrückt, 'die psychische Unterdrückung der Schwarzen durch die Weißen zu überwinden'."
– Chinua Achebe, dritte jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 12. September 2002
Professor Chinua Achebe
"Steve Biko, dem zu Ehren wir gekommen sind, gehört zu den bemerkenswerten Menschen, deren Arbeit und Hingabe sich auch auf Menschen außerhalb des eigenen Landes ausgewirkt haben, und aufgrund derer wir über die Möglichkeiten eines neuen Afrikas reden können, das der kolonialen Asche der letzten Imperien entsteigt."
– Ngugi wa Thiong'o, vierte jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 12. September 2003
Professor Ngugi wa Thiong'o
"Und da wir zunehmend über eine afrikanische Renaissance sprechen und dafür arbeiten, bekommen das Leben, die Arbeit, die Worte, die Gedanken und das Beispiel von Steve Biko eine Relevanz und Resonanz, die so stark ist, wie zu seinen Lebzeiten. Seine Revolution fand in einer einfachen, aber außergewöhnlich mächtigen Dimension statt: in der radikalen Veränderung des Bewusstseins der Menschen. Die afrikanische Renaissance fordert zu genau dieser grundlegenden Bewusstseinsveränderung auf: das Bewusstsein unserer selbst, von unserem Platz in der Welt, von unserer Fähigkeit, Geschichte zu gestalten und von unseren Beziehungen zueinander und zum Rest der Menschheit."
– Nelson Mandela, fünfte jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 10. September 2004
Präsident Nelson Mandela
"Bantu Stephen Bikos wichtigster Beitrag zur Freiheit, die wir heute genießen, lag darin, dass er uns von der Angst vor dem Tod befreit hat, sodass wir vollständig zu dem wurden, wofür wir geschaffen wurden – zu Akteuren unserer eigenen Geschichte."
– Mamphela Ramephele, sechste jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 12. September 2005
Dr. Mamphela Ramphele
"Es ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Steve nicht viel Zeit zur Verbreitung seiner Lehren hatte und in gewisser Hinsicht sogar in der Versenkung hätte verschwinden müssen... Er fuhr kein schnittiges Auto und hatte kein großes Haus. Er lebte in einem Ghetto in der Township. Er hatte noch nicht einmal einen Hochschulabschluss und sollte eigentlich in Vergessenheit geraten, wie es allen unbedeutenden Personen beschieden ist. Aber was geschah in Wirklichkeit?"
– Desmond Tutu, siebente jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 26. September 2006
Erzbischof Emeritus Desmond Tutu
"Steve Biko hat verstanden, dass wir, um unsere Freiheit zu erhalten, gegen die Vorstellung ankämpfen mussten, dass wir ein Problem wären. Wir sollten nicht nur rufen: 'Warum hat Gott mich zu einem Ausgestoßenen und einem Fremden in meinem Haus gemacht?'; wir sollten aufhören, uns selbst durch die Augen der anderen zu sehen, und unsere Seelen mit dem Maßstab einer Welt zu messen, die in amüsierter Verachtung und Mitleid auf uns herab sieht."
– Thabo Mbeki, achte jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 12. September 2007
Präsident Thabo Mbeki
"Die Schriften Bikos handeln weniger von seiner Haltung gegenüber den rassistischen Gouverneuren als von der Psychologie und dem Bewusstsein der Unterdrückten. Er hat damals bereits verstanden, was wir auch heute verstehen müssen, nämlich, dass das Bewusstsein der Armen und ihre aktive Beteiligung an den Änderungen in ihrem eigenen Leben der Schlüssel für den demokratischen Wandel ist. Für diese Überzeugung gab Biko im Namen der Freiheit und der Demokratie sein Leben. Dafür schulden wir ihm unsere Dankbarkeit und er verdient seinen rechtmäßigen Platz in unserem kollektiven Gedächtnis."
– Trevor Manuel, neunte jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 11. September 2008
Minister Trevor Manuel
"Nachdem er alles für das Ideal einer demokratischen Gesellschaft gegeben hatte, hätte Steve Biko den Fortschritt des Landes mit dem größtem Interesse beobachtet, als die Demokratie im Jahr 1994 eingeführt wurde. Er hätte mit Sicherheit mehr als das getan: Er hätte Führungsaufgaben übernommen, anstatt zu beobachten, und er hätte die Ereignisse mitgestaltet, anstatt sich von ihnen überrollen zu lassen."
– Tito Mboweni, zehnte jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 10. September 2009
Nkosinathi Biko, CEO der SBF, und Reserve Bank Gouverneur Tito Mboweni
Eines begann ich über die Unterdrückung zu verstehen, als ich mich mit diesem Thema beschäftigte: Die Unterdrücker – wer immer es auch ist – nehmen uns gerne alles, was wir haben, aber sie lassen uns unser selbstverschuldetes Leiden. Sie lassen uns unsere Narben mit Freude. Und dann werden sie anderen helfen, uns über die Wunden und Narben, die wir uns geben, zu definieren... Steve Biko ist als Vater des Black Consciousness in Südafrika bekannt. Er lehrte, dass schwarze Menschen ihre eigene Existenz analysieren und bewerten sollten, und zwar unabhängig von der Meinung, die andere von ihnen haben; dass sie ihr eigenes Genie sehen – die einzigartige Gabe, die sie in die Welt tragen, um sie den Menschen zu schenken; dass sie den Glauben haben, als einzigartiger Ausdruck des Göttlichen perfekt geschaffen worden zu sein. Deshalb verehren wir Steve Biko. Denn er hat verstanden, dass das Fundament jeder wahren Befreiung, und zwar einer wahren Befreiung, Eigenliebe ist.
– Alice Walker, elfte jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 12. September 2010
Professor Alice Walker
"Nach der gerichtlichen Untersuchung las ich einige seiner Schriften. Vor Kurzem habe ich einige von ihnen erneut gelesen. Und auch heute, nach über 30 Jahren und in einer radikal veränderten Gesellschaft, ist ihre Kraft außergewöhnlich. Sie finden in ihnen eine Kombination aus Eloquenz, Einsicht, politischer Leidenschaft und politischem Pragmatismus."
– Sir Sydney Kentridge, zwölfte jährliche Steve Biko Memorial Lecture, 12. September 2011
Sir Sydney Kentridge
—Steve Biko Foundation:
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