Die „Polarstern“ ist ein doppelwandiger Eisbrecher, der bei Außentemperaturen von
bis zu -50 °C arbeiten und gegebenenfalls im Eis der polaren Meere überwintern
kann. Das Schiff ist eines der leistungsfähigsten Polarforschungsschiffe der Welt.

FS POLARSTERN auf See (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

An Bord gibt es unter anderem neun Laborräume, 16 Winden, vier Kräne, zwei bordgestützte Hubschrauber für wissenschaftliche und logistische Missionen sowie ein Fächerecholotsystem, mit dem der Meeresboden vermessen wird. Zusätzliche Laborcontainer können an und unter Deck gestaut werden.

Arbeiten auf einer Eisscholle (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

Seit 1982 erforschen internationale Wissenschaftlerteams auf dem deutschen Forschungseisbrecher „Polarstern“ die Atmosphäre, das Meereis und den Ozean sowie Geologie und Geophysik des Meeresbodens in den polaren Regionen unseres Planeten.

POLARSTERN während einer Antarktis-Expedition (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

Das Schiff wurde am 9. Dezember 1982 in Dienst gestellt. Die erste Expedition führte die Wissenschaftler in die Antarktis. Seitdem ist der Forschungseisbrecher fast 310 Tage im Jahr auf See. Zwischen November und März bereist „Polarstern“ in der Regel die Antarktis und im Nordsommer die arktischen Gewässer.

Durch den Sturm (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

Das Meer – in Aufruhr. Während draußen der Sturm tobt, sitzen wir in der warmen Kammer unseres Fahrtleiters und blättern die Gästebücher der „Polarstern“ Seite für Seite durch. Unfassbar, was dieses Schiff seit seiner Indienststellung im Jahr 1982 alles erlebt hat.

Aus dem Gästebuch des Forschungseisbrechers POLARSTERN (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

Prominente „Polarstern“- Fahrer haben sich ebenfalls im Gästebuch verewigt: Ein schwarz-weiß Foto zeigt Altbundeskanzler Helmut Schmid und seine Frau Loki. Sie waren während einer Fahrt von Longyearbyen nach Hamburg an Bord. Ihr Eintrag vom 7. Juli 1989: „Wir haben viel Neues gelernt, freundliche Menschen getroffen und uns wohl gefühlt.“

Brücke des Forschungseisbrecher "Polarstern" (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

Auf jedem deutschen Forschungsschiff sind die Gästebücher ein gut gehüteter Schatz. Jede Expedition wird von den Wissenschaftlern auf mehreren Seiten mit Zeichnungen, Texten und Fotos aufwändig gestaltet – als Dank an den Kapitän und seine Crew. Gerade bringt unserer Kapitän Moritz Langhinrichs noch das allererste „Polarstern“-Buch. Dick in braunem Leder eingebunden, ist es prall gefüllt mit Erinnerungen.

Aus dem Gästebuch des Forschungseisbrechers POLARSTERN (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

Weit entfernt von der Heimat, in der die Menschen die Öffnung der Mauer feiern, sitzen zehn Männer im ewigen Eis der Antarktis. Sie arbeiten auf der „Georg Forster“-Station, die von der DDR betrieben wurde. „Als wir am 17. Oktober 1989 aus der alten DDR in die Antarktis aufbrachen, konnte niemand die historischen Ereignisse, die zur Wiedervereinigung führten, auch nur ahnen. Trotz kaltem Wetter auf dem eisigen Kontinent und starken politischen Stürmen in der Heimat haben wir unsere wissenschaftliche Arbeit unverdrossen fortgesetzt“, schreiben sie im Gästebuch. Drei Jahre, von 1989 bis 1991, dauerte ihr Einsatz in der Antarktis. Drei Monate nach der Wiedervereinigung nimmt sie „Polarstern“ an Bord. „Die Nachricht von unserer Heimreise mit der „Polarstern“ wurde von allen mit Freude aufgenommen. Das Betreten des Schiffes war für uns der erste Kontakt mit dem „neuen“ Deutschland. Die herzliche und offene Aufnahme an Bord erleichterte uns das Einleben. Durch viele Gespräche erhielten wir Einblicke in das neue Leben und die bundesdeutsche Forschungslandschaft. Herzlichen Dank für alles sagen die Forsteraner“, so ihr Dank.

Auf der Brücke der "Polarstern" (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

Nach 15 Jahren Betriebszeit wurde das Schiff in der sogenannten Midlife-Conversion technisch modernisiert. Die Generalüberholung konnte bei laufendem Betrieb in nur kurzen Werftaufenthalten durchgeführt werden und garantierte weiterhin den hohen Standard des Forschungseisbrechers, der einmal im Jahr auch die deutsche Neumayer-Station III. in der Antarktis versorgt.

Gemeinsam im Dock (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

„Polarstern“ gehört zur bundesdeutschen Forschungsflotte. Eigner ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Betrieben wird es vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Die Bereederung obliegt der Reederei F. Laeisz. Sie stellt die Schiffsbesatzung und sorgt für einen reibungslosen Schiffsbetrieb.

„Polarstern“ im Trockendock (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

Zwei Mal im Jahr geht das Schiff turnusmäßig in die Werft.

„Polarstern“ im Trockendock (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

In der Werft wird "Polarstern" für die nächsten Forschungsreisen fit gemacht.

Kaiserpinguine begrüßen „Polarstern“ in der Antarktis (2019/2019)Bundesministerium für Bildung und Forschung

Steckbrief POLARSTERN

Länge: 118 m

Breite: 25 m

Tiefgang: 11 m

Einsatzgebiet: Polargebiete

Heimathafen: Bremerhaven

Mitwirkende: Geschichte

FOTO: Holger von Neuhoff
TEXT: Stephanie von Neuhoff

Quelle: Alle Medien
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