Im Jahr 1475 wurden die Straßburger Frauenklöster St. Margaretha und St. Agnes reformiert und zusammengelegt. Die beiden Namenspatroninnen sind in der Initiale G zu sehen (fol. 45r). Am unteren Rand der Seite kniet die
Dominikanerin Agnes von Mülheim, die dem Kloster von 1511 bis zu ihrem Tod im Jahr 1521 als Priorin vorstand.
Als Malerin konnte die Klarissin Sibylla von Bondorf identifiziert werden, die zunächst einem Konvent in Freiburg im Breisgau angehörte und um 1483/85 in das Kloster St. Klara in Straßburg übersiedelte, wo sie auch für andere Frauenkonvente arbeitete.
Im 18. Jahrhundert war die Handschrift im Besitz des Abtes von St. Peter im Schwarzwald. Nach der Säkularisation dieses Klosters im Jahre 1806 gelangte sie auf unbekanntem Weg nach Bamberg.