Die Serie "13 Versuche ein Hahn zu werden" entstand in den Jahren 1977/78.
Die Serie kann als surrealer Lebenslauf betrachtet werden.
Das hier gezeigte vierte Bild lässt die Phantasiewelt eines Kindes mit seinem Spielzeug in einer heiteren Hügel- landschaft entstehen. Der Rumpf des Hahns erinnert noch an die Windel aus Stoff, während die anderen bunt bemalten Körperteile hölzern sind. Selbst Sonne und Mond werden zu Spielzeug aus Holz. Lediglich das Loch und die Risse im vorderen linken Hügelchen deuten auf die Zerbrechlichkeit dieser Welt hin.
Wolfgang Lettl erinnert sich: „Ich weiß nicht mehr wie alt ich war, vielleicht zehn Jahre, da nahm mich mein Vater mit in die Alte Pinakothek. Ich war fasziniert von der Farbenpracht der mittelalterlichen Altarbilder. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Ob sich damals in mir schon heimlich der Wunsch geregt hatte, Maler werden zu wollen, weiß ich nicht. Es überstieg mein Vorstellungsvermögen, dass ich so etwas jemals zustande bringen könnte. Später habe ich gelernt, dass man in der Kunst immer das tun muss, was man eigentlich gar nicht können konnte, sonst wird es langweilig.“