Die Wiener Secession wurde am 3. April 1897 von Josef Hoffmann, Gustav Klimt, Koloman Moser, Joseph Maria Olbrich und anderen Künstlern als Abspaltung (lat.: „secessio“) vom Wiener Künstlerhaus gegründet. Die Secessionisten lehnten den vorherrschenden Konservatismus und traditionellen Kunstbegriff ab und strebten danach, einen eigenen modernen, österreichischen Stil zu schaffen. Für die erste Ausstellung im Gebäude der k. k. Gartenbaugesellschaft im Jahr 1898 entwarf Gustav Klimt ein Plakat, das sich über die Funktion eines reinen Ankündigungsmediums hinaus als Manifest der Künstlergemeinschaft verstand. Klimt stellte den Kampf zwischen Theseus und Minotaurus dar: Theseus, beschirmt von Pallas Athene, personifiziert die neue Kunstauffassung der Secessionisten; Minotaurus steht für das konservativ eingestellte Künstlerhaus. Die Darstellung wurde zum Affront. Die k. k. Censurbehörde stieß sich an dem zu klein geratenen Feigenblatt. Erst nach der „Korrektur“ konnte das Plakat ausgehängt werden.
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