Das Innenbild dieser Schale schmückt ein Motiv aus dem trojanischen Krieg: Der Schmiedegott Hephaist übergibt an Thetis, die Mutter des Achill, die kunstvoll gefertigte Rüstung. Mit ihr gewappnet wird der griechische Held wieder in den Kampf eingreifen und den Tod seines Freundes Patroklos an Hektor rächen. Ein Amboss neben der Göttin zitiert das Werkstattambiente des Handwerkergottes.
und trotz des Motivs nicht ungewöhnlich ist, geben die Während das Innenbild im Bereich der Götter spielt Außenseiten der Schale den Blick in eine Werkstatt frei, in der Bronzestatuen hergestellt werden. Auf der einen Seite steht in einem hohen Holzgerüst die überlebensgroße Statue eines Kriegers in Angriffsstellung. Mit dem Rundschild schützt er den Körper, während die rechte Hand die Lanze zum Stoß erhoben hat. Die Wangenklappen des Helmes sind ganz gegen den Brauch nach oben geklappt, ein Kniff des Bildhauers, um das Gesicht besser zur Geltung zu bringen. Die Statue ist noch nicht ganz fertig. Zwei Arbeiter, der eine mit der charakteristischen Lederkappe des Schmiedes, glätten die Oberfläche mit Schabeisen. Eine zweite Statue, wohl die eines Wettkämpfers mit erhobenen Armen, liegt auf einem Montagebett aus Sand oder Ton. Ein Gehilfe hat sie am Arm gefasst und führt gerade mit dem Hammer einen vorsichtigen Schlag in Richtung auf die rechte Hand. Eine Linie am Handgelenk zeigt, dass die Verbindung der einzeln gegossenen Teile noch nicht endgültig ist. Der Kopf der Statue ist ebenfalls noch nicht montiert, sondern liegt zwischen den Beinen des Arbeiters am Boden. Eine dritte Gruppe von Handwerkern macht sich an einem Ofen mit hoch gebautem Abzug zu schaffen. Ein junger Mann hinter dem Ofen facht das Feuer mit einem Blasebalg an. Vermutlich wird in dem Feuer gerade das Loterhitzt, mit dem die Teile der liegenden Statue verbunden werden sollen. Werkstätten dieser Art befanden sich in Athen auch im Töpferviertel, dem Kerameikos. Die Vasenmaler kannten die Arbeitsvorgänge also aus eigener Anschauung. Trotz dem sind manche Dinge wie z.B. der Ofen durch malerische
Konventionen bedingt. Auch gesellschaftliche Sehweisen lassen sich in Details nachweisen. Wenn der Arbeiter am Ofen so sitzt, dass sein Geschlecht zu sehen ist, so ist dies eine Haltung, die als unanständig galt und nur bei der Darstellung von Sklaven und Satyrn benutzt wurde. Zwei Männer, die auf einen Stab gestützt kommentierend das Geschehen betrachten, heben sich von den Arbeitern ab. Es handelt sich wohl nicht um die Besitzer der Werkstatt, sondern einfach um Athener Bürger, die auf dem Weg in die Palästra in der Werkstatt halt gemacht haben. Darauf weisen jedenfalls die aufgehängten Sportgeräte hin, nämlich Ölfläschchen und eine Strigilis, mit der man sich nach dem Ringkampf den mit Öl vermischten Sand von der Haut abkratzen konnte.