Der prachtvolle Dreifuß diente einst als Ständer für einen Kessel, der sich nicht erhalten hat. Aus drei als Löwentatzen gestalteten Füßen steigen je drei glatte Stäbe auf, die dieser Form des Dreifußes ihren Namen geben. Der mittlere Stab läuft oben in einer flachen Palmette mit zwei seitlich vorspringenden Knospen aus, während sich die anderen Stäbe mit dem äußeren Stab des jeweils benachbarten Beins in einem Bogen verbinden. In den Zwickeln dieser Bögen stehen zwei fast rundplastisch gearbeitete Kühe und ein Stier auf einer von ehemals zwei Schlangen gestützten Standleiste. Bögen und Palmettenstäbe stützen gemeinsam einen horizontalen Ring, auf dem sich drei Pferdeköpfe mit liegenden Löwen abwechseln. Im unteren Teil erhält der Dreifuß zusätzliche Stabilität durch einen sehr viel kleineren Ring, der gleichfalls mit drei liegenden Löwen geschmückt und durch Schlangenleiber mit den Füßen verbunden ist. Lange Zeit galt der Berliner Dreifuß als in einem Stück gegossen, doch wird dies noch mit Hilfe moderner naturwissenschaftlicher Methoden zu überprüfen sein. Die beinahe vollständige Erhaltung des Kesselständers lässt vermuten, dass er ursprünglich zur Ausstattung eines Grabes gehörte, doch sind die genauen Fundumstände nicht überliefert. Nahe verwandt ist der Dreifuß aus Grab XIII von Trebenischte, der sich im Nationalmuseum von Belgrad befindet. Weitere Beispiele und zahlreiche Fragmente ähnlicher Dreifüße wurden von Gallien bis Zypern gefunden. Ein deutlicher Schwerpunkt der Verbreitung liegt jedoch in Unteritalien, im griechischen
Mutterland, auf den Inseln der Ägäis (Chios, Samos, Rhodos) und an der kleinasiatischen Küste (Milet, Didyma). Als Herstellungszentrum dieser besonders prachtvollen Form griechischer Dreifüße wird meist Sparta angenommen.