Ein kleiner Sieg

Am 25. November 1842 erreicht die Debatte über die Gehälter der Friedensrichter und Gerichtsschreiber einen Höhepunkt. Die Regierung vertritt die Ansicht, dass die von den Landständen vorgeschlagene Gehaltserhöhung von 700 bis 900 Gulden zu hoch sei und schlägt vor, die Gehälter niedriger anzusetzen, um die Staatskasse zu schonen. Regierungsmitglied Jean-Baptiste Gellé argumentiert, dass die bestehenden Gehälter ausreichend seien und für die Anforderungen der Position keine weiteren Anpassungen nötig wären.
Dem entgegen steht die Position zahlreicher Abgeordneter, darunter Emmanuel Servais und Norbert Metz, die beonten, dass die Gehälter der Friedensrichter angemessen sein müssten, um ihre Unabhängigkeit und Würde zu gewährleisten. Die Aufgaben der Friedensrichter seien mit hohen fachlichen Anforderungen verbunden, die erhebliche Kosten für Ausbildung und Fortbildung verursachten. Zudem sollten die Richter finanziell in der Lage sein, ihre Stellung ohne wirtschaftliche Abhängigkeit auszuüben.
Die Landstände argumentieren, dass eine unzureichende Vergütung die Qualität und das Ansehen der Justiz gefährden könnte. Jean-Jacques Willmar schlägt schließlich einen Kompromiss vor: Gehälter von 600 Gulden für ländliche Gebiete, 700 Gulden für Diekirch und 800 Gulden für Luxemburg-Stadt, mit einer möglichen Erhöhung nach zehn Jahren Dienstzeit. Dieser Vorschlag wird angenommen und die Gehälter entsprechend angepasst. Der Erfolg der Landstände zeige, dass sie die Argumente für eine unabhängige Justiz durchsetzen können, auch gegen den Widerstand der Regierung.