Zu den gesellschaftlichen Umwälzungen der Zwischenkriegszeit gehörte auch die Emanzipation der Frau und die Entwicklung eines neuen, selbstbewussten, bisweilen androgynen Frauenbildes, das in der Zeit der Weimarer Republik zu einem beliebten Thema von Malerei, Grafik und Fotografie wurde. Zeittypisch zeigt Willy Jaeckels Damenbildnis die ‚Neue Frau’ – in modischer Kleidung und Kurzhaarschnitt. Jaeckel war 1928 auch in der Ausstellung „Das moderne Frauenbildnis“ der Berliner Galerie Gurlitt vertreten und errang den hochdotierten Preis für „das bestgemalte Frauenbildnis des Jahres 1928“. In der Begründung der Jury hieß es dazu, dass in Jaeckels Bild „ein ausgeprägter Typus der modernen Frau mit allen künstlerischen Mitteln am stärksten zum Ausdruck gekommen sei“.
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