Adam von Bremen wurde um 1066 nach Bremen berufen; dort leitete er die Klosterschule. Um 1075 verfasste er sein Hauptwerk, die Hamburgische Kirchengeschichte. Sie zählt zu den faszinierendsten Chroniken der hochmittelalterlichen Geschichtsschreibung und enthält historische, geografische und ethnologische Beschreibungen. Adam schöpfte aus vielen Quellen wie Biografien, Wunderberichten und Urkunden. Daraus schuf er eine Chronik, deren Zweckbestimmung darin lag, den Führungsanspruch des Erzbistums Hamburg-Bremen für den gesamten Norden zu untermauern. Dazu gehörte auch wieder die Fiktion einer frühen Gründung des Erzbistums bereits durch Ansgar. Dadurch sollten Bestrebungen des Papstes und der skandinavischen Könige abgewehrt werden, eigene Bistümer zu errichten und sich so dem Einfluss Hamburgs zu entziehen. Genau dies passierte aber letztendlich mit der Neugründung des Erzbistums Lund im Jahr 1104.