Die typische Silhouette der 1940er Jahre, als die kriegsbedingte Materialverknappung eine kürzere, stoffsparende Linie verlangte, spiegelt sich in diesem Nachmittagskleid. Seine männlich breite Schulterlinie wird durch feminine Drapierungen und Raffungen ausgeglichen. Das Oberteil mit v-förmigem Ausschnitt hat vorn einen glatten, bis über die Taille reichenden Einsatz, der mit sechs stoffbezogenen Knöpfen geschlossen wird. Seitlich daran ist das geraffte Oberteil angesetzt, das im Rücken glatt gearbeitet ist. Die Ärmel sind anliegend geschnitten und schließen an den Unterarmen mit einem kurzen Reißverschluss. Unterhalb der Taille wird der vordere Einsatz von einer breiten volantartigen Rüsche gerahmt, darunter ist der kurze Rock in Falten geriehen, die ihm die nötige Weite geben; er wird mit einem Reißverschluss geschlossen. Die Taille wird von einem schmalen Gürtel, der im Rücken gebunden wird, markiert, und die Hüfte betont ein gerüschtes Bandeau. Es verdeutlicht den romantisch-dramatischen Stil, den Robert Piguet pflegte. In der Schweiz geboren, hat er nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann 1933 sein eigenes Modehaus in Paris gegründet.