„Ich habe einerseits ein schlechtes Physiognomien-Gedächtnis, konnte aber (früher) andrerseits mit wenigen Strichen das Gesicht einer Person nach einmaligem Sehen aufzeichnen. Diesen Widerspruch konnte ich mir nie erklären, bis ich entdeckte, dass sie mit einer anderen Fertigkeit in Zusammenhang steht: ich kann den Blick der meisten Menschen nachahmen! Und das kommt daher, dass ich den Menschen nur in die Augen sehe (so dass ich oft nicht wußte, ob einer Schnurrbart hat oder nicht). Darum auch wurden meine Zeichnungen nach den ersten paar Strichen immer schlechter; wenn ich Details hinzufügen wollte. Daher kommt es wahrscheinlich auch, dass meine sogenannten ‚Visionen‘ immer Blicke sind.“ (Arnold Schönberg, Blicke, 1926)