Dieses Gemälde gab schon im 18. Jahrhundert Rätsel auf. Zunächst wurde es für ein Werk Raffaels gehalten. Der Gemäldeinspektor König Friedrichs II. von Preußen, Matthias Oesterreich, erkannte aber 1764, dass es aus der Schule von Fontainebleau hervorgegangen sein müsse. Er schrieb es dem italienischen Maler Rosso Fiorentino (1495-1540) zu, einem Mitbegründer der Ersten Schule von Fontainebleau. Die stilistischen Merkmale des Gemäldes weisen jedoch eher in Richtung von François Clouet (1510-1572). Auch das Thema konnte noch nicht eindeutig bestimmt werden. Die Zahl der Frauen könnte auf die neun Musen deuten, die jedoch nicht eindeutig durch Attribute zu benennen sind. Zunächst ziehen die nackten, hell vor dem dunklen Hintergrund leuchtenden Frauenkörper die Aufmerksamkeit auf sich. Sie beziehen sich wohl auf den neugeborenen Knaben im Arm einer der Frauen links im Bild. Musizierende Frauen umringen ihn im Halbkreis. Vor ihm wird wohl seine Zukunft enthüllt, die symbolisiert wird durch die nackte Schönheit, die im Zentrum des Bildes einen Blumenkranz in die Höhe hält und auf die farblich ihr zugehörige, auf einem Bett liegende Nackte im Bildvordergrund deutet. Damit verweist diese Figur wohl auf Schönheit und Fruchtbarkeit. Ihr entgegengesetzt und für den Betrachter als Rückenakt dargestellt, ist eine dunkle Nackte mit einem Lorbeerkranz in den Händen. Diese Figur ist kompositorisch verbunden mit Rüstungsteilen und einem Marschallstab. Diese Attribute verweisen auf Ruhm und Ehre, die mit dem Kriegshandwerk verbunden sind. Die Figur wendet sich einer weiteren zu, die sich auf ein Füllhorn lehnt, aus dem üppig Früchte und Blumen quellen. Sie ergänzt die Symbole des Glücks um Reichtum und Überfluss. (Franziska Windt)
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