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Allegorie der Erde (Ceres lehrt Triptolemos das Pflügen)

Wolfgang Wille2003-2007

Park Sanssouci, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Park Sanssouci, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Potsdam, Deutschland

1750 trafen fünf Skulpturen französischer Meister als Geschenke König Ludwigs XV. von Frankreich (1710-1774) in Potsdam ein. Vier von ihnen, Venus und Merkur von Jean-Baptiste Pigalle (1714-1785) sowie eine Jagd- und eine Fischerszene als Allegorien von Luft und Wasser von Lambert Sigisbert Adam (1700-1759), ließ Friedrich II. von Preußen (1712-1786) zu Füßen der Sanssouci-Terrassen im Schlossparterre aufstellen und im Laufe der folgenden Jahre durch weitere Skulpturen zu einem Rondell aus vier Statuen der Vier Elemente und acht Statuen antiker Götter ergänzen. So kamen zu den 1748 in Marmor ausgeführten Werken von Pigalle und den 1749 vollendeten Gruppen von Adam d. Ä. bis 1760 noch Arbeiten von François Gaspard Adam (1710-1761) hinzu. Dieses Rondell wurde mit seinen französischen Meisterwerken zum künstlerischen und geistigen Zentrum des Parks Sanssouci.

Inhaltlich wurden im Rondell Themen der antiken Mythologie dargestellt. Es gibt verschiedene Interpretationsansätze, sie in ein möglicherweise vom König beabsichtigtes Park- und Schlossanlage durchziehendes ikonographisches Programm einzubetten. Die Allegorie der Erde geht auf eine Szene der antiken Mythologie zurück, in der Ceres, mit ihrem Ährenkranz als Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus charakterisiert, den jungen gekrönten Königssohn Triptolemos das Pflügen lehrt. Ein Putto, auf ein mit Früchten reich gefülltes Füllhorn gelehnt, reicht Troptolemos eine Sichel als zusätzliches Symbol der Ernte.

Während Merkur und Venus von Pigalle schon früher zum Schutz der Originale durch Marmorkopien ersetzt worden waren und seit 1904 im Bode-Museum in Berlin zu sehen sind, blieben alle anderen Skulpturen bis in die jüngere Zeit im Park Sanssouci. Erst in den Jahren 1998-2011 ist es gelungen, nach und nach alle 12 Bildwerke des Französischen Rondells durch form- und materialgerechte Kopien zu ersetzen, um sie den schädlichen Einflüssen der Witterung zu entziehen.

Die außerordentliche bildhauerische Qualität der Originalskulpturen stellte alle Beteiligten vor eine große Herausforderung. Die Marmorkopien nach diesen Meisterwerken sind einzigartige Zeugnisse heutiger bildhauerischer Handwerkskunst. Die so entstandenen Kunstwerke sind würdige Stellvertreter für die Originalskulpturen und können so das Bild des Parks Sanssouci wieder für eine lange Zeit fortschreiben.

Der Potsdamer Bildhauer und Restaurator Wolfgang Wille (geb. 1946) hat sich nach 1990 – seitdem überhaupt Marmor aus Carrara in Potsdam verarbeitet werden kann – in steigenden Schwierigkeitsgraden in der Bildhauerkunst vervollkommnet, bevor er am Französischen Rondell die Kopien nach dem Jupiter und der Allegorie der Erde von François Gaspard Adam sowie zuletzt nach dem Original des Merkur von Pigalle ausführen konnte.

Die Reliefs am Sockel, Vertumnus als Gott der Fruchtbarkeit, und Löwen mit Pyramiden und Festungsturm als Symbol für königlichen Reichtum, unterstützen die Allegorie der Erde. Sie wurden von Jens Cacha (geb. 1963), Frank Schauseil (geb. 1967), Eckardt Böhm (geb. 1976) und Stefan Dürre (geb. 1963) nach den Arbeiten der Werkstatt von François Gaspar Adam gefertigt. (Saskia Hüneke)

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  • Titel: Allegorie der Erde (Ceres lehrt Triptolemos das Pflügen)
  • Ersteller: Wolfgang Wille, Kopie nach François Gaspard Balthasar Adam
  • Datierung: 2003-2007
  • Abmessungen: Höhe: 241 cm
  • Typ: Skulptur
  • Rechte: © SPSG, Foto: Hans Christian Krass
  • Material: Marmor
Park Sanssouci, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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