Ein Zentrum der Terrakottaplastik war während der Hochrenaissance Modena. Dort war der angesehene Antonio Begarelli tätig, der für Modena und Orte der Umgebung zahlreiche Altäre mit lebensgroßen Figurenensembles geschaffen hatte. Bereits 1842 konnten die Berliner Museen ein prominentes Werk dieser Art erwerben. Die aus San Salvatore in Modena stammenden vier Engel kombinierte ihr Vorbesitzer, der mehrere Werke Begarellis restaurierte, mit einer Christusfigur, bei der es sich, wie die Untersuchung im Rahmen der kürzlich erfolgten Restaurierung gezeigt hat, um eine historisierende Neuschöpfung aus Gips handelt. Charakteristisch für Begarelli sind marmorartig gefasste Figuren, die sich ursprünglich kontrastreich von einem malerisch angelegten Hintergrund abhoben. In ihrem pathetischen Stil erinnern die Schöpfungen Begarellis an Gemälde Correggios, die zur selben Zeit im nahe gelegenen Parma entstanden. Im 18. Jahrhundert gehörte zu den vier Engeln der Berliner Altargruppe eine große Madonna, die sich heute in der Galleria Estense in Modena befindet.