Das um 1598 entstandene Gemälde gehört zu den frühesten erhaltenen Gemälden von Peter Paul Rubens (1577-1640), das dieser noch vor seiner stilprägenden Italienreise (1600-1608) anfertigte. Gemeinsam mit seiner Werkstatt schuf er die Figuren, während Jan Breughel d. Ä. (1568-1625) die Landschaftsdarstellung übernahm. Dargestellt ist der mythologische Held Herkules bei den Amazonen. Als neunte von zwölf Arbeiten war Herkules auferlegt worden, den Zaubergürtel der Amazonenkönigin Hippolyte zu rauben. Rubens gibt die blutige Schlacht wieder, die daraufhin entbrennt. Während die Amazonenkönigin in einem leuchtend roten Gewand auf einem Pferd reitend das Haupt eines Gegners in die Höhe hält, ist Herkules in dem Moment wiedergegeben, in dem er zwei Amazonen niederringt. Das Gemälde befand sich bereits 1699 im Schloss Oranienburg in der Sammlung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. (1657-1713, seit 1701 König in Preußen), ab 1710 im Schloss Berlin und zeitweilig im Königlichen Museum in Berlin. (Alexandra Bauer)