„Die glänzendste Widerlegung aller böswilligen, neidischen Anfeindungen und Verleumdungen, die rückständige Gehirne gegen Arnold Schönberg als Lehrer angezettelt haben, hat er selbst geboten in seinem Aufsatz ‚Probleme des Kunstunterrichtes‘. Niemals sind eindringlichere, wahrhaftigere Worte über diese Dinge gesagt worden. Und was Schönberg darin ausspricht, das kann und konnte jeder seiner Schüler an sich selber erleben. Man ist der Meinung, Schönberg lehre seinen Stil und zwinge den Schüler, sich diesen anzueignen. Das ist ganz und gar falsch. Schönberg lehrt überhaupt keinen Stil; er predigt weder die Verwendung alter noch die neuer Kunstmittel. Er sagt: ‚Was hat es also für Sinn, die Bewältigung alltäglicher Fälle zu lehren? Der Schüler lernt etwas anwenden, was er nicht anwenden dürfte, wenn er Künstler sein will. Aber das Wichtigste kann man ihm nicht geben: den Mut und die Kraft, sich so zu den Dingen zu stellen, dass alles, was er ansieht, durch die Art, wie er es ansieht, zum aussergewöhnlichen Fall wird.‘ (Probleme des Kunstunterrichtes)“ (Anton Webern, Der Lehrer, in: Arnold Schönberg. Mit Beiträgen von Alban Berg et al. München 1912)
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