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Angriff der Brandenburgischen Husaren in der Schlacht bei Möckern am 16. Oktober 1813

Werner Wilhelm Gustav Schuch1895

Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin

Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Als Kaiser Wilhelm I. im Juni 1887 eine Skizze des Malers Werner Schuch zum erfolgreichen Sturm der Brandenburgischen Husaren auf die französischen Truppen in der Schlacht bei Möckern im Oktober 1813 sah, ließ er diese Komposition zu den Befreiungskriegen in großer Ausführung für die Nationalgalerie beim Künstler in Auftrag geben. Er bestand allerdings darauf, daß neben dem Feldmarschall Graf Yorck von Wartenberg auch Prinz Friedrich von Preußen dargestellt sei, der im Gefolge desselben an der Schlacht beteiligt gewesen war, und erbat sich eine porträtgenaue Darstellung aller Beteiligten (vgl. SMB-ZA, I/NG 1943, Journal-Nr. 1887/800). Im Oktober 1887 ging der Auftrag für das Bild – damals noch »Angriff der Brandenburgischen Husaren im Kampfe bei Möckern unter den Augen des Feldmarschalls Grafen Yorck von Wartenberg« genannt – über den damaligen Direktor der Nationalgalerie Max Jordan an Werner Schuch (ebd.). Der Künstler veranschlagte für die Ausführung in vier auf drei Meter inklusive Rahmen ein Honorar in Höhe von 30.000 Mark (vgl. ebd., Journal-Nr. 1887/1095). Vermutlich auch durch den Tod Wilhelms I. im März 1888 war die erste Rate des Honorars nicht vor Oktober 1889 aufzubringen. Erst knapp sechs Jahre später, im März 1895, war das Bild vollendet (vgl. ebd., Journal-Nr. 1895/250) und nach einer Präsentation auf der Großen Berliner Kunstausstellung bis 1902 in der Nationalgalerie zu sehen. 1908 befand es sich im Berliner Palais des Kaisers (vgl. ebd., Journal-Nr. 1908/904).
Vor dramatisch in den Himmel stiebenden Rauchwolken und den brennenden Häusern des Dorfes Möckern zeigt das monumentale Schlachtengemälde das Getümmel der auf die französischen Truppen zustürmenden Husaren. Im Vordergrund reiten in die Schlacht (von links nach rechts): Prinz Friedrich von Preußen (1794–1863), Capitain im ersten Garderegiment, Major von Schack (1763–1815), Generalstab, auf einem Schimmel Premier-Lieutnant von Röder (1797–1857), Graf Yorck von Wartenberg (1759–1830) sowie Graf Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1792–1850), Major beim Regiment Garde du Corps. Ganz links mit gezücktem Degen prescht Major von Sohr (1775–1845) heran, der den Angriff der Husaren leitete. Werner Schuch selbst erklärte in einem Schreiben an die Nationalgalerie 1896 die Darstellung ausführlich und gab gleichsam dramatisch erzählend einen Überblick über den Schlachtenverlauf: »Der Kampf des Tages hatte sich vorwiegend um den Besitz des Dorfes Möckern gedreht als Stützpunkt des feindlichen linken Flügels. Mehrfach von den Preußen erstürmt, mußte es immer und immer wieder aufgegeben werden, da die das Feld beherrschende auf den Höhen bei Möckern postierte Artillerie des Marschalls Mormont Tod und Verderben auf die angreifenden Bataillone spie. Konnten letztere nicht zum Schweigen gebracht werden, so war die Schlacht verloren. Der Höchstkommandierende, York [sic!] von Wartenberg, hatte, als der Tag sich zu neigen begann und alle Angriffe der preußischen Infanterie auf die Höhen gescheitert waren, seine letzte Hoffnung auf die Kavallerie gesetzt und befahl dem Major von Sohr, welcher an diesem Tage zwei Schwadronen der Brandenburgischen Husaren und ein Jägereskadron befehligte, zu attackieren; Sohr bat, den günstigen Moment für den Angriff abwarten zu dürfen und die noch weiter zurückstehende Reserve Kavallerie heranziehen zu lassen. Ein Augenzeuge schreibt: ›Nach zehn Minuten endlich schien Sohr der richtige Moment gekommen, im Sattel sich hebend, rief er dem Stabstrompeter ein lautes Trab zu. In musterhafter Ordnung ging das Regiment in Linie vor. Durch den Pulverdampf hindurch tauchten zwei dunkle Massen auf, es war der Feind, der mit zwei Karrees hervorbrach. Näher gekommen, gewahrte man den gelben Besatz der Inhaber, es waren Marinetruppen. Da warf Sohr den Säbel weit vor und gab mit laut schallendem ›Marsch, Marsch‹ das Signal zum Einhauen. Wie ein brausendes Ungewitter stürzten sich die Schwadronen auf den Feind. Zwei bis drei Salven knatterten fast ohne Wirkung über die Köpfe. Man war am Feinde, ehe man selbst es dachte. Ein erbitterter Kampf mit der blanken Waffe entspann sich. Die Pferde traten die feindlichen Infanteristen nieder und Hunderte von ihnen sanken unter den erbitterten Hieben der Husarensäbel, der flüchtige Rest maskierte das Feuer der eigenen Batterien, (bei welchen durch die Explosion eines Pulverwagens zugleich große Verwirrung eingetreten war). In heller Siegesfreude folgten die Husaren, bis zu den Kanonen, deren gleich im Anfang sechs genommen wurden.‹ – Dargestellt ist dieser letztere Moment, wo nach Niederwerfung der feindlichen Infanterie die Husaren den feindlichen Geschützen entgegenjagen und der linke Flügel derselben ihrem General zujubelt, der sie bei der Attacke begleitet hatte« (ebd., Journal-Nr. 1896/o. A.). | Regina Freyberger

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  • Titel: Angriff der Brandenburgischen Husaren in der Schlacht bei Möckern am 16. Oktober 1813
  • Ersteller: Werner Wilhelm Gustav Schuch
  • Datierung: 1895
  • Abmessungen: 276 x 403 cm
  • Typ: Gemälde
  • Technik und Material: Öl auf Leinwand
  • Sammlung: Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin - Erworben 1971
  • Künstlerdaten: 2.10.1843 - 24.4.1918
  • Inv.-Nr.: A I 532
  • ISIL-Nr.: DE-MUS-815114
  • Externer Link: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
  • Copyright: Foto: © Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger
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