Jahreszeiten, Tageszeiten, Lebensalter – das sind universale Themen der Kunst- und Kulturgeschichte Europas. Ging es in den Zeiten vor 1800 aber, sei es in hymnischer Freude oder mahnender Sorge, um die Einbindung des Menschen in den ewigen Kreislauf der Natur und den Willen ihres Schöpfers, so verkehrte sich mit dem Aufbruch in die Moderne die Perspektive: Die Zyklen der Natur wurden zum Spiegel, zum Abbild von Geist und Gemüt des Subjekts. Literatur, Philosophie und Ästhetik der Zeit legen davon reiches Zeugnis ab. In der bildenden Kunst ist es der erste Jahreszeitenzyklus von Caspar David Friedrich (1774–1840), der diese Wende von einem großen Stoff der Tradition zu einem Konzept der Moderne markiert. Dazu gehören neben dem „Herbst“ auch die beiden anderen vom Zyklus erhaltenen und im Online-Katalog zu findenden Bilder „Frühling“ und „Winter“. Die Darstellung des „Sommers“ wird bis heute vermisst. Ausführliche Erläuterungen finden Sie unter dem "Frühling".
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