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Allee zum Schloss Kammer

Gustav Klimt1912

Belvedere

Belvedere
Wien, Österreich

Mehrmals hielt Gustav Klimt das reizvoll am Attersee liegende Schloss Kammer auf Gemälden fest. Im vorliegenden Bild entschied er sich für den Blick auf die lange Baumallee, die auf den Eingang des Schlosses hinführt. Die beidseitigen Baumreihen erzeugen in ihrer perspektivischen Verkürzung einen mächtigen Tiefenzug, eine Bildtiefe, wie sie für Klimts Landschaftsbilder, die ansonsten mehrheitlich als raumlose Fläche komponiert sind, ungewöhnlich erscheint. Doch bereits in der Gestaltung der mächtigen Baukronen, die mittels unzähliger kleiner Farbtupfen in annähernd pointillistischer Manier wiedergegeben werden und eine räumlich undifferenzierte, netzartige Struktur erzeugen, kehrt Klimt zu seiner gewohnten flächigen Darstellungsweise zurück. Räumliches und flächiges Empfinden werden hier gleichsam in eine Art Schwebezustand versetzt.
Exquisit ist das von Klimt gewählte Kolorit der Baumkronen. Die beschatteten Partien neigen zu einem kühlen Blau, die von der Sonne beschienenen Partien erstrahlen hingegen in einem kühlen Gelbgrün. Diese auffällige, in Wien damals selten verwendete Kombination von Blau, Gelb und Grün hatte Klimt offensichtlich von den französischen Impressionisten und deren Vorläufern übernommen. Bahnbrechend für die Verbreitung der französischen Farbtheorien in Europa war Eugène Chevreuls Werk über die „Farbharmonien“, das bereits 1878 in einer deutschen Übersetzung von Friedrich Jännicke vorlag.

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