Der von Lambert-Sigisbert Adam d. Ä. zu einem Bacchus ergänzte antike Torso stammt aus der Sammlung des Kardinals Melchior de Polignac (1661–1741), dem einflussreichen und Antiken begeisterten französischen Botschafter am Vatikan, der in der Gegend um Rom zahlreiche Ausgrabungen durchführen ließ. Nach dessen Tod erwarb Friedrich der Große die auf 300 Stücke angewachsene Sammlung des Kardinals. Die Identität des Torsos ist nicht eindeutig geklärt: zum einen wird darin eine Replik des Westmacottschen Epheben gesehen, zum anderen der einschenkende Satyr des Praxiteles. Der Bacchus stand früher vor der Bibliothek von Schloss Sanssouci, bevor er 1842 in die Antikenabteilung der Berliner Museen gelangte. In Potsdam steht heute an der entsprechenden Stelle eine Kopie des Bacchus.