Die letzte Miniatur der ersten Gruppe zeigt die Taufe Christi durch Johannes. Bis zur Brust steht Jesus im Wasser des Jordans. Auf der linken Seite befindet sich Johannes der Täufer auf einem Felsen, ihm gegenüber ein Engel. Aus einer Wolke am oberen Rand schwingt sich die Taube des hl. Geistes herab. Sie wurde von allen Evangelisten beschrieben und ist deswegen schon früh ein wichtiger Bestandteil in ähnlichen Darstellungen.
Die Rectoseite kündigt nun den Beginn der Psalmen an. Reich verschnörkelt und mit Ranken verziert sitzt König David harfespielend im oberen Teil des ersten Buchstaben. Unten begleiten ihn zwei weitere Musiker. Erlebnisse aus Davids Leben sind häufig gewählte Motive in der Psalmillustration. Er wird als Verfasser vieler Psalme angesehen. Die Schwünge des "B" scheinen durch den mittig angebrachten Tierkopf zu stoßen bzw. ihm zu entsprießen.
In den rechts angebrachten verschiedenfarbigen Feldern finden sich die ersten Worte des ersten Psalmverses "Beatus vir qui non abiit".
Diese Initiale zeigt den ersten Teil der üblichen formalen Dreiteilung der Psalmen an, die auch vor der Achtteilung der Psalmen verwendet wurde. Beide Versionen finden im Bamberger Psalter Beachtung.
Weiterhin ist ein Unterschied zu der daneben gezeigten Minatur erkennbar. Die Goldanteile der Initiale sind um einiges geringer und die Farben wirken etwas gedeckter und weniger strahlend. Man geht davon aus, dass der Psalter von mehreren Illustratoren und Buchmalern verziert wurde und hier zwei verschiedene Hände am Werk waren.
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