Diese zweisitzige Kutsche, eher für Stadtfahrten als für Fahrten über Land geeignet, gehörte dem Freiherrn Caspar Franz von Elmendorff (1717-1779), der von 1767-1781 Geheimer Rat des Bischofs von Münster und Erzbischofs von Köln war. Das Neuartige an dieser Kutsche war außer der runden Form des Wagenkastens ihr Fahrgestell und die „Federung“: Der Wagenkasten liegt nicht mehr starr auf den Achsen, sondern auf zwei langen Lederriemen. Diese waren am Vordergestell fest verankert, am Hintergestell konnten sie mit Hilfe von Zahnradwinden den jeweiligen Straßenverhältnissen angepasst, d.h. nachgespannt oder gelockert werden. Da eine Berline im Vergleich zur Karosse einen tieferen Schwerpunkt hatte, war sie wesentlich fahrtüchtiger als jene. 1910 gelangte die Kutsche als Geschenk in das damalige Oldenburger Kunstgewerbemuseum, später in das Landesmuseum Oldenburg.