Wie können wir Menschen unterstützen, ihre Sexualität frei zu leben?
Ein Coming-out – das ist auch im Jahr 2015 noch ein großer Schritt. Zwar ist es für Jugendliche heute leichter geworden sich zu outen als noch vor 25 Jahren. Und in der rechtlichen Gleichstellung haben Homo- und Transsexuelle auch schon viel erreicht. Dennoch ist das Coming-out für viele Jugendliche auch heutzutage eine Herausforderung und fühlt sich oft immer noch wie ein Makel an, den man zugeben muss.
Die Generation25 möchte das Bild von Homo- und Transsexualität in der Gesellschaft entzerren. Junge Menschen wie Falk setzen sich mit Projekten und Initiativen dafür ein, dass Jugendliche ihre Sexualität frei entdecken und leben können. Der 27-Jährige hat 2009 in Dortmund „queerblick“ gegründet. Ein Projekt für Medienarbeit mit schwul-lesbischen, bi- und transsexuellen Jugendlichen, die Geschichten über sich selbst, ihr Leben und über das „Queersein“ erzählen, sehen und lesen wollen.
Jugendliche können ihre eigenen Videos oder Bildinhalte hochladen und veröffentlichen. Wichtig dabei ist, dass sie Geschichten aus ihrer Perspektive erzählen.
Das erste „queerblick“-Video auf YouTube war sofort ein Hit und ist bis heute über 13.000-Mal angeschaut worden. Seitdem haben 24.000 Menschen den YouTube-Kanal von „queerblick.tv“ abonniert. Tendenz: rasant steigend.
Wie wichtig Projekte wie „queerblick“ sind, hat auch die #Deutschland25-Diskussion bewiesen. Die 21-jährige Nath schreibt: „Ich glaube, dein Projekt ist ein Lichtblick für viele Jugendliche, die sonst orientierungslos wären.“
Die Generation25, das wird beim Lesen der Kommentare schnell deutlich, spricht sich mit unerschütterlicher Toleranz und irrsinniger Kraft für eine selbstbestimmte, freie Liebe aus.
„Menschen sollten frei leben können. Es ist nicht immer leicht ... aber es kann leichter werden. Wenn alle mit anpacken. Gay<3“ (William, 14)
„Man kann Menschen nicht für etwas verurteilen, das ganz normal ist und worauf sie keinen Einfluss haben.“ (Michelle, 17)
„Liebe kennt kein Alter, keine Religion, keine Herkunft, keine Sexualität: Liebe ist Liebe und sollte gelebt werden!“ (Pierre, 23)
Für die Generation25 ist das Engagement von Falk und seinen Mitstreitern ein wesentlicher und unbedingt notwendiger Schritt hin zu mehr Offenheit und Akzeptanz gegenüber unterschiedlichen sexuellen Identitäten. Was an den Kommentaren vor allem begeistert, ist, dass aus ihnen weder Unsicherheit noch Urteil sprechen:
„Indem wir schon Kindern die Werte vermitteln, die wichtig sind: Toleranz, Akzeptanz und Freiheit!“ (Philipp, 16)
„Indem wir Menschen NICHT nur auf ihre Sexualität beschränken. Für mich heißt Liebe nämlich; zwei MENSCHEN lieben sich.“ (Lilly, 17)
„Durch Aufklärungsprojekte in Schulen (z. B. SchLAu), um die Toleranz und Akzeptanz von LGBTI*-Menschen zu fördern.“ (Tobias, 25)
Die Selbstverständlichkeit, mit welcher die Generation25 das Thema behandelt, macht unglaublich Mut. Aus diesen jungen Menschen sind Vorbilder und Meinungsbildende geworden. Sie sind der Motor der Zukunft.
„Intoleranz war gestern. Lieben und lieben lassen.“ (Colleen, 17)
Viele solcher Initiativen werden dazu beitragen, dass sich Jugendliche leichter outen können. Zudem dürfen Offenheit und Akzeptanz nicht nur auf Events wie der „Gay Pride“ zur Schau getragen werden. Umdenken fängt im Kopf an, bei jedem Einzelnen. Dadurch und mit weiteren Aufklärungsprojekten, wie sie die Generation25 vorschlägt, können wir Jugendlichen in dieser sensiblen Phase ihres Lebens helfen, zu sich selbst zu stehen und in der Gemeinschaft akzeptiert zu werden – so wie sie sind.
#DEUTSCHLAND25