Wird geladen

Biblis und Caunus

Laurent Delvauxnach 1733

Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Nach Ovid (Metamorphosen IX, 451–665) verliebte sich Biblis in ihren Zwillingsbruder Caunus, der sie aus Furcht vor der Strafe der Götter abwies. Laurent Delvaux, der ab 1717 in London und zwischen 1727 bis 1733 in Rom tätig war, orientierte sich bei der Umsetzung des mythologischen Sujets an einer von Pierre Le Gros ergänzten antiken Figurengruppe. Es handelt sich hier um die 1711 als Fragment in der Villa Hadriana bei Tivoli ausgegrabene Amor-und-Psyche-Gruppe, deren Arme und Köpfe allerdings fehlten. Pierre Le Gros verwandelte die antike zu einer Caunus-und-Biblis- Gruppe, indem er die verschollenen, sich ursprünglich küssenden Köpfe derart ergänzte, dass sich nunmehr Caunus von der ihn bedrängenden Schwester Biblis abwendet und sie dabei an den Haaren zieht. Die verloren gegangene Gruppe erfreute sich während des ganzen 18. Jahrhunderts hindurch großer Beliebtheit wie zahlreiche Nachbildungen – auch die von Laurent Delvaux – belegen. In Rom schuf Delvaux bereits eine erste größere Version des Zwillingspaares, die sich heute in Woburn Abbey befindet. Die Berliner Gruppe entstand vermutlich erst nach seinem Romaufenthalt in Nivelles.

Weniger anzeigenMehr anzeigen
Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin

App herunterladen

Entdecken Sie Museen und experimentieren Sie mit Art Transfer, Pocket Gallery, Art Selfie und vielen weiteren Funktionen

Startseite
Discover
Spielen
In der Nähe
Favoriten