Knapp 100 Jahre war die Modeldruckmaschine in einer Lindauer Stoffdruckerei im Einsatz, bis sie 1975 einer modernen Druckmaschine weichen musste. Drei Generationen von Druckern bedruckten damit Textilien aller Art, zuletzt bayerische Schnupftücher. Aus dem handwerklichen Modeldruck entwickelt, arbeitet die Maschine diskontinuierlich: Der Stoff liegt still, die mit Farbe benetzten Model drucken ihr Muster wie Stempel darauf. Dann wird der Stoff um einer Musterbreite ("Rapport") weitertransportiert, wieder bedruckt usw. Die Farbmuster der beiden Model ergänzen sich zum fertigen Muster. Moderne Stoffdruckmaschinen arbeiten nach dem Rotationsprinzip: Die Stoffbahnen laufen mit hoher Geschwindigkeit (bis zu 150 m pro Minute) an rotierenden gravierten Metallwalzen (Rouleauxdruck) oder an Hohlzylindern aus durchlöcherten Druckschablonen (Rotationsfilmdruck) vorbei und werden bedruckt. Stifter: Reichart GmbH, Lindau