In Norddeutschland und Osteuropa wurden neben holländischen Windmühlen vor allem Bockwindmühlen gebaut. Bei diesem Windmühlentyp bildet ein starrer hölzerner Bock, zumeist aus Eichenbalken, den Unterbau. Drehachse und Träger des Mühlenhauses ist der "Hausbaum", ein kräftiger Baumstamm, der im Bock verkeilt ist. Mit einem Balken an der Rückseite, dem Steert, wird die Mühle in den Wind gedreht. Eine Mühle ohne Anpassungsmöglichkeit an die Windrichtung hätte sich bei den hiesigen Wetterbedingungen nicht durchsetzen können.
Das Mühlenhaus, der sogenannte Mühlenkasten, enthält das komplette Mahlwerk. Die Bewegung der Flügel und der Flügelwelle wird über ein Kammrad auf das Mahlwerk übertragen. Die Antriebsachse eines Mahlganges, die Spindel mit dem oben befindlichen Spindelrad, kann nach Belieben ein- oder ausgekuppelt werden. Die Etage, auf der sich die Mahlgänge befinden, bezeichnet man als Mehl- oder Mahlboden. Durch eine Rutsche gelangt das Mehl in das darunter liegende Stockwerk, um dort in Säcke abgefüllt zu werden.