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Bone crucifix

10. Jahrhundert

Museum für Hamburgische Geschichte, Historische Museen Hamburg

Museum für Hamburgische Geschichte, Historische Museen Hamburg
Hamburg, Germany

Ein solches kleines Hängekreuz wurde wie ein Amulett um den Hals getragen. Die Darstellung des gekreuzigten Christus in einer langärmeligen Tunika ist aus der frühbyzantinischen Kunst, also seit dem 4. Jahrhundert bekannt. In dieser Zeit erhob Konstantin der Große das Christentum zur wichtigsten Religion im römischen Reich. Bis das Christentum die Gegend um Hamburg erreichte, vergingen allerdings noch gut 500 Jahre. Ab dem 10. Jahrhundert findet man mit der zunehmenden Christianisierung Norddeutschlands auch hierzulande vermehrt Christus-Darstellungen nach byzantinischem Vorbild, die Geistliche wie Laien als Zeichen ihres neuen Glaubens trugen.

Wem dieser Kreuzanhänger aus dem 10. Jahrhundert gehörte, ist nicht überliefert. Der Fundort in der Reichenstraße, einer der ältesten Straßen Hamburgs, lässt vermuten, dass ein Fernhandelskaufmann es an seiner Brust trug.
Dieses – übrigens aus Knochen geschnitztes – Kreuz ist neben einer Kreuzfibel aus dem 9. Jahrhundert das älteste Symbol christlichen Glaubens in Hamburg.
Zu sehen ist Christus am Kreuz, er ist mit ausgestreckten Armen und erhobenem Kopf in einfacher – fast möchte man sagen in „minimalistischer“ – Form wiedergegeben. Seine Augen, der Mund, die Finger sind durch Kerben markiert, der gesamte Körper ist knapp wie ein Piktogramm aus der Form des Kreuzes hervorgehoben. Wer genauer hinschaut, erkennt, dass Christus mit einer langärmligen Tunika bekleidet ist.

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