Das historische Bosehaus ist eines der ältesten Gebäude am Thomaskirchhof. Von dem im 16. Jahrhundert errichteten Vorderhaus zeugt noch die zweischiffige Eingangshalle im Renaissancestil mit stattlichen toskanischen Säulen und einem Rundbogenportal aus Rochlitzer Porphyrstein. 1720 erwarb der wohlhabende Gold- und Silberwarenhändler Georg Heinrich Bose das Haus und ließ es zu einem großzügigen barocken Kaufmannhaus umgestalten. Die Seitenflügel und das Hintergebäude wurden dabei neu erbaut. Die Fassade des Vorderhauses schmückte ein zweigeschossiger Erker, im hinteren Hofquerflügel ließ Bose einen repräsentativen Festsaal mit Wandspiegeln, Musikergalerie und beweglichem Deckengemälde einrichten. Dieser historische Sommersaal wird heute als Konzertsaal genutzt. Das Bosehaus ist seit 1985 Sitz des Bach-Archivs und Bach-Museums Leipzig.