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Boundary Stele of King Sesostris III

Unknown

Neues Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Neues Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Germany

Unter der Leitung von Carl Richard Lepsius gelangte die Königlich Preußische Expedition am 17. Juli 1844 zur Festung Semna. Diese Festung ist eine von Vieren, die, an einer strategischen Stelle am Nil gelegen, mit den Festungen Kumma, Semna-Süd und Uronarti in der 12. Dynastie die südliche Grenze Ägyptens markierte.
Wie die anderen Fundstücke der Königliche Preußischen Expedition kam auch diese Stele als ein offizielles Geschenk des ägyptischen Vizekönigs Mohamed Ali mit nach Berlin. Das Expeditionsteam hat 1844 in zehn Tagen die Festungsruinen mit ihren kleinen Tempeln und Felsinschriften dokumentiert. In seinem Expeditionstagebuch berichtet Lepsius, wie die Stele durch Feuer gesprengt worden war, um sie so transportfähig zu machen. Auch ein weiterer Expeditionsteilnehmer Georg Erbkam berichtete in seinem "Tagebuch meiner Ägyptischen Reise" von den Schwierigkeiten beim Verladen der schweren Stele, Arbeitsunfällen der Arbeiter und einem Sandsturm. Zunächst kam nur das untere Stelenfragment nach Berlin, welches durch einen Gipsabguss ergänzt wurde, denn der obere Teil war in einer Kiste in Semna vergessen worden. 1886 fand der holländische Kunsthändler Jan H. Insinger diese Kiste noch vor Ort in Semna. Sie wurde zunächst ins Ägyptische Museum Kairo verbracht und 1899 nach Berlin, wo sie wieder mit dem unteren Teil zusammengefügt werden konnte.
Die große Stele aus Semna wurde von Pharao Sesostris III. in dessen 16. Regierungsjahr (ca. 1860 v. Chr.) in der Festung von Semna, 60 km oberhalb des zweiten Nilkataraktes, aufgestellt. Auf Grund ihrer Inschrift kann diese als Grenz- und Siegesstele bezeichnet werden.
Das Giebelfeld der Stele ist oben mit der Himmelshieroglyphe „pet“ bogenförmig umrandet. Darunter befinden sich die geflügelte Sonnenscheibe des Gottes Horus mit dem achsensymmetrisch gespiegelten Namen seines oberägyptischen Hauptkultortes Edfu hinter jeweils einem Uräus mit Schen-Ring um den Hals. Die Beischrift lautet jeweils: "Der von Behedet". Im unteren Teil des Giebelfeldes sind zwei Schriftzeilen mit der fünfteiligen Königstitulatur angebracht. Darunter befinden sich 19 waagerechte Textzeilen, die jeweils durch waagerechte Striche voneinander getrennt sind. Der Text ist in klassischem Mittelägyptisch in formvollendete Hieroglyphen in versunkenem Relief in den Stein gemeißelt worden.
Die Art und Weise der Bearbeitungsspuren auf den Seitenflächen der Stele lassen vermuten, dass sie in eine Mauer eingelassen gewesen war. Unter der Fünfteiligen Königstitulatur nennt die Inschrift zunächst das Datum: Regierungsjahr 16, 3. Monat der Peret-Jahreszeit (Frühjahr), die Errichtung der Grenze bei Heh (Semna) durch seine Majestät, und hebt dann die charakterlichen Handlungsweisen des Königs hervor: Einer, der zupackt, Dinge vermehrt, Milde gegen den Geringen walten lässt, aber Härte gegen den Feind. Außerdem sei er einer, der sich intelligent artikulieren könne und sich nicht von seinen Grenzen vertreiben lasse. Die Nubier werden als verachtungswürdige Leute, „Elende mit zerbrochenem Herzen“, beschrieben und Sesostris' III. erfolgreiche Raub- und Beutezüge beschrieben. Der Wahrheitsgehalt des Stelentextes wird nochmals hervorgehoben und Sesostris III. fordert seine Nachfolger eindringlich auf, die Grenzen zu respektieren.
(J. Helmbold-Doyé)

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  • Title: Boundary Stele of King Sesostris III
  • Creator: Unknown
  • Type: Relief (stele)
  • Medium: Silicified (quartzite)
  • Inv. no.: ÄM 1157
  • ISIL no.: DE-MUS-015418
  • Finding Place: Semna (Sudan / Nubia)
  • External Link: Neues Museum, Staatliche Museen zu Berlin
  • Date created: Sesostris III.
  • Copyright: Photo © Ägyptisches Museum und Papyrussammlung | Ägyptisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz / Sandra Steiß
  • Collection: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung | Neues Museum, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
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