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Schöpfgefäß aus Bronze

Naturhistorisches Museum Wien

Naturhistorisches Museum Wien
Wien, Österreich

Eisenzeit. 600 v. Chr. Hallstatt, Oberösterreich.

Einzig in Hallstatt wurden bisher zwei dieser besonderen Bronzegefäße mit Kuh-Kälbchen-
Griff gefunden. Die Meisterstücke eisenzeitlicher Handwerkskunst dienten zum Schöpfen.

KUNST ZUM SCHÖPFEN
Das Hallstätter Gräberfeld zählt wegen seiner Größe und aufgrund der reichen Grabausstattungen zu den bedeutendsten prähistorischen Friedhöfen Europas. Nach den herausragenden Funden wurde die ältere Eisenzeit Mitteleuropas – die Epoche zwischen 800 und 400 v. Chr. – 
als Hallstattkultur benannt. In den Gräbern liegen großteils diejenigen bestattet, die im Salzbergwerk arbeiteten. Der außerordentliche Prunk der Grabbeigaben zeigt, dass zumindest ein Teil des Reichtums an die Bergleute zurückfloss, die ihn durch harte Arbeit erwirtschafteten.
Seit der Entdeckung des Gräberfeldes im Jahr 1846 wurden ca. 1.500 Gräber freigelegt. Dem Salinenbeamten Johann Georg Ramsauer ist es zu verdanken, dass die Funde von Beginn an sehr gut dokumentiert wurden. Archäologen schätzen die Gesamtzahl der Bestatteten auf bis zu 5.000. Seit 1994 werden vom NHM jedes Jahr wissenschaftliche Grabungen durchgeführt, die immer wieder sensationelle Ergebnisse liefern. Das ausgestellte Schöpfgefäß, dessen Griff als Kuh mit Kälbchen gestaltet ist, wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt. Ein zweites, nahezu identisches Stück wurde 2010 geborgen.
Schöpfgefäße dieser Art waren Bestandteil von Trinkgeschirrservice, die bei festlichen Gelagen verwendet wurden. Sie dienten zum Füllen der Trinkschalen mit gewürztem Wein, der vor dem Ausschenken mit Wasser verdünnt wurde. Unverdünnten Wein zu trinken, galt als barbarisch. Das gesellige Trinken war mit Spiel, Wettstreit, Musik und Tanz verbunden und bot wohlhabenden Gastherren Gelegenheit, ihren Reichtum auch in Form von edlem Geschirr zur Schau zu stellen.

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  • Titel: Schöpfgefäß aus Bronze
  • Rechte: (c) NHM (Lois Lammerhuber)
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