Die vermutlich im frühen 18. Jahrhundert von einem italienischen Bildhauer gefertigte Büste eines Satyrn wird vor allem durch den bewussten Einsatz des farbigen Steinmaterials geprägt: die listigen-lächelnden Gesichtszüge in rosso antico, mit farbig eingelegten Augen und in der Zahneisenspur belassenen Haaren werden durch eine Büste ergänzt, an der die Fellbekleidung aus Alabasterauflage besteht.
Nach der Angabe des Galeriedirektors Matthias Oesterreich (1716-1778) stammt die Büste aus der Sammlung der Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth (1709-1758). Sie hatte die Sammlung ihrem Bruder König Friedrich II. von Preußen (1712-1786) vermacht, der die wichtigsten Werke ebenso wie die der Sammlung Polignac in den eigenen Schlossräumen aufstellte. Die Büste ist seit 1774 fast ununterbrochen im Jaspissaal nachgewiesen. Sie befindet sich an der rechten Westwand in der Mitte. (Saskia Hüneke)