Nach der Französischen Revolution wurde die Kleidung der griechisch-römischen Antike zum modischen Vorbild. Feine weiße Baumwolle, eine hohe Taille und der Verzicht auf künstlich formende Unterkleidung sind Kennzeichen der Damenmode von 1795 bis 1815. Die Fülle dieses einteiligen Chemisenkleides wurde im Rücken in dekorative schmale Fältchen gelegt, die in die Weite des Rocks übergehen. In Höhe der Taille sind an zwei übersponnenen Kugelknöpfen schmale Bindebänder fixiert, mit denen das vorn offene Kleid unter der Brust gebunden wird. Der hohe Rücken, die halblangen Ärmel und die Fülle des Rocks legen eine Datierung des Kleides zwischen 1795 und 1800 nahe. Der vermutlich in Indien für den europäischen Markt hergestellte Baumwollmusselin hat zarte eingewebte Streifen und dazwischen aufsteigende, gestickte Ranken und Streublümchen.
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