Liebermann malte die »Schusterwerkstatt « im Sommer 1881 in Dongen in vierzehntägiger Arbeit vor der Natur. Ein Jahr zuvor hatte er das Motiv entdeckt und eine Ölstudie gemacht, im Winter für das geplante Bild Modellstudien betrieben. Nun kehrte er gut vorbereitet mit einer passenden Holztafel zurück und suchte den ersten frischen Eindruck neu zu beleben. 1882 schickte er das Bild auf die Pariser Kunstausstellung. Es wurde von dem Sänger und Kunstsammler Jean-Baptiste Faure erworben, von dem es die Nationalgalerie kaufte. Faure war ein früher Förderer der französischen Impressionisten. Der eher untypische Liebermann in seiner Sammlung zeigt, daß der Kunstkenner die beginnende Hinwendung des Malers zu den Prinzipien des Impressionismus in diesem Arbeitsbild voll sprühenden Lichts erkannte. Nichts erinnert mehr an die lastende Düsternis der »Gänserupferinnen «. Das durch das breite Fenster hereinbrechende Licht umfließt sichtbar Figuren und Dinge.