Die Ruinen der Tempel des am östlichen Nilfufer Oberägyptens liegenden Achmim galten noch im Mittelalter bei den arabischen Schriftstellern als Weltwunder. Heute sind diese Bauwerke nahezu komplett verschwunden. Dank den ausgedehnten Nekropolen in Achmim sind uns dennoch viele kostbare Funde erhalten geblieben, so z. B. der mumienförmige Sarg der Hat. Der Herstellungsort spiegelt sich gleich in zwei gestalterischen Elementen wieder. Die ausladende Gestalt des Sarges und der voluminöse Halskragen, der sich fast über den halben Deckel erstreckt, sind typisch für die achmimischen Särge. Doch nicht nur der Halskragen wurde sehr detailliert ausgearbeitet, auch den anderen Darstellungen wurde viel Raum gegeben: Den Scheitel schmückt auf rotbraunem Untergrund eine geflügelte, grünhäutige Nephthys, die in jeder Hand eine Maat-Feder hält. Die untere Hälfte des Sargdeckels zieren außerdem die vier Horussöhne in Schreinen, gefolgt von den knienden Göttinnen Nephthys und Isis mit ihren jeweiligen Hieroglyphen auf dem Kopf. Den Abschluss bilden im Fußbereich zwei auf Scheintüren liegende Schakale – die Tiergestalt des Anubis, dem altägyptischen Gott der Totenriten. Die Schakale tragen jeweils eine Geißel – eine zentrale Insignie des Königtums, mit deren Klappergeräuschen, aber auch böse Geister ferngehalten werden sollten. Bei den Inschriften beschränkte man sich dagegen auf ein Minimum. Unter dem üppigen Halskragen bildet ein vierzeiliges, gelbgrundiges Inschriftenband mit genealogischen Angaben und einigen Opferformeln den einzigen Text des Sargdeckels.