Zu den Werken der Antike, die der Inkunabeldruck früh aufnahm, gehörten die Komödien des römischen Dichters Terenz (ca. 195-159 v. Chr.). Diese waren bis in die Neuzeit besonders als Schulliteratur von Bedeutung, da sie als grundlegende Lektüre für das Erlernen der lateinischen Sprache an den Gymnasien dienten. Der Erstdruck der Komödien erfolgte schon um 1470; hier im Bild zu sehen ist eine spätere vom Straßburger Drucker Johannes Grüninger (1455-1531) veröffentlichte Ausgabe.
Grüninger wich von den in dieser Zeit häufig sehr gleichförmig gestalteten Buchseiten ab und lockerte das Druckbild auf. Literatur wird hier inszeniert: im Zentrum steht in großer Type und mit weitem Zeilenabstand gedruckt der Komödientext. Um ihn herum arrangiert ist ein Kommentar, in die Zwischenzeilen gedruckte Kleinbuchstaben vernetzen Textstellen mit der Kommentierung.
Holzschnitte führen handelnde Personen ein und illustrieren Szenen. Zwischenüberschriften in anderen Typen gliedern das gesamte Werk. Drucktechnisch waren für diesen aufwendigen Satz mehrere sukzessive Druckvorgänge notwendig.