Anfang der 1920er Jahre begann Mondrian, seine Vorstellungen von einer neuen Architektur in die Praxis umzusetzen. Er strich die Wände seines Ateliers weiß und den Fußboden schwarz an, hängte farbige Kartons auf die weißen Flächen und kombinierte diese in immer neuen Konfigurationen. Auf diese Weise erprobte er die Wirkung der farbigen Flächen in seinen Gemälden, deren Grundgerüst aus schwarzen, sich rechtwinklig kreuzenden Linien besteht. Je nach Größe und Position der Farbfelder variiert auch die ebenso monumentale wie harmonische Wirkung der Bilder. In Gesprächen mit Künstlern und Architekten gelangte Mondrian zu der Überzeugung, dass der Neo-Plastizismus – wie die neue Gestaltung genannt wurde – zuerst in der Architektur zu realisieren sei.