Das für den Künstler kleinformatige Gemälde Komposition mit vier Figuren entstand, als Oskar Schlemmer sich bereits aus dem offiziellen deutschen Kunstbetrieb in die innere Immigration zurückgezogen hatte. Schon 1930 waren die von dem Bauhaus- Künstler gestalteten Wände an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau von den Nationalsozialisten zerstört worden. Allen Widrigkeiten zum Trotz schuf er 1932 sein heute bekanntestes Werk, das Gemälde Bauhaustreppe, welches sich seit 1933 im Museum of Modern Art in New York befindet. 1936 griff Schlemmer dieses Bildmotiv noch einmal in düsterer Palette auf. Die Figuren sind nicht mehr fest umrissen, sondern tauchen fragmenthaft, in locker gesetzten Pinselspuren aus dem Bildgrund auf und wieder ab. Ihre Existenz scheint brüchig, pendelt zwischen Licht und Schatten. Das Bild spiegelt Schlemmers essenzielle Bedrohung in dieser Zeit wider. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten war der Vater von drei Kindern aus seinem Lehramt an den Vereinigten Staatsschulen für Kunst und Kunstgewerbe in Berlin entlassen worden, 1937 wurde er als „entartet“ verfemt.
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