Vorderseite: D N CONSTANTIVS - MAX AVGVSTVS [Dominus Noster Constantius Maximus Augustus]. Drapierte Panzerbüste des Constantius II. mit Diadem in der Brustansicht nach r. Die r. Hand ist zum Gruß erhoben und die l. Hand hält einen Globus, darauf eine den Kaiser bekränzende Victoria nach l.
Rückseite: D N CONSTANTIVS VICTOR SEMPER AVG // A-N [Dominus Noster Constantius Victor semper Augustus]. Constantius II. mit Diadem und Nimbus in sechsspännigem Wagen in der Vorderansicht. L. und r. je eine ihn bekränzende Victoria, i. A. (Lorbeer?)-Blätter, 3 Lorbeerkränze, ein münzgefülltes Gefäß, 3 torques (Halsringe), 2 Fibeln, 3 Lorbeerblätter.
Kommentar: Als Multiplum eines regulären Münzwertes (hier als neunfache Prägung anstelle des einfachen Solidus) hat das Stück auch den Charakter eines Medaillons. Diese Münze ist mit ihrer Vorderseite stempelgleich zu einer weiteren in St. Petersburg (RIC VIII Nr. 67), die auf ihrer Rückseite Constantius II. zusammen mit seinem Bruder Constans nennt und in derselben Pose abbildet. - Auf der Rs. sind im Abschnitt Belohnungen und Rangabzeichen (torques, Kränze, Gewandfibeln) römischer Militärs und Beamter dargestellt. In der Mitte ist ein münzgefülltes Gefäß zu sehen, welches auf die Largitio (Vergabe dieser Geschenke) durch den Kaiser hinweist. - Flavius Iulius Constantius war der zweite von drei Söhnen des Constantinus I. und der Fausta. Er wurde am 7.8.317 n. Chr. in Sirmium geboren. Am 8.11.324 n. Chr. erhielt Constantius den Rang eines Caesar, ab dem 9.9.337 teilte er sich als Augustus die Herrschaft mit seinen Brüdern. Nach dem Tod des Constantinus II. im Jahre 340 und des Constans 350 n. Chr. war er der einzige überlebende Sohn des Constantinus I. Erfolgreich konnte er die Usurpation des Magnentius 353 niederwerfen und ernannte erst Constantius Gallus, dann Iulianus zu seinem Mitherrscher. Während der Vorbereitungen zum Kampf mit dem von seinen Truppen zum Augustus ausgerufenen Iulianus starb Constantius II. am 3.11.361 n. Chr. nahe Tarsos in Kilikien. Obwohl Constantius schon während seiner Herrschaft das Christentum tatkräftig unterstützt hatte, ließ er sich wie sein Vater erst auf dem Totenbett taufen.
Literatur: RIC VIII 504 und Nr. 68 (dieses Stück, datiert 347-355 bzw. nach 350 n. Chr.); H. Dressel, Die römischen Medaillone des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin (1973) 364 ff. Nr. 233 Taf. 26; Friedländer - von Sallet Nr. 1112; Gnecchi I 29 Nr. 4 Taf. 11,1 (dieses Stück).
Weitere Informationen zum Objekt finden Sie hier: http://ikmk.smb.museum/object?id=18200511
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