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Kopie der Statue Venus von Medici

unbekanntca. 1880

Jenisch Haus, Historische Museen Hamburg

Jenisch Haus, Historische Museen Hamburg
Hamburg, Deutschland

Links neben dem Kamin befindet sich eine Kopie der antiken Statue der Venus von Medici, die in Italien um 1880 geschaffen wurde und aus dem Besitz von Adolph Godeffroy (1814-1893), der vorsitzende Direktor der Hapag, stammt. Er ließ sie auf einer der Italienreisen Anfang der 1880er Jahre von einem nicht überlieferten Künstler anfertigen; zunächst stand sie im Schlösschen Hohenstein in Eckernförde, dann gelangte sie in die Hände des Hamburger Beamten und Politikers Carl Hermann Merck (1809-1880).
Die Venus de Medici ist eine der berühmtesten Antiken Roms, dort in den 1630er Jahren wiederentdeckt und nach den späteren Besitzern benannt. Die eigentlich im 2. Jh. gefertigte lebensgroße Marmorskulptur ist eine Kopie der bereits aus dem 1. vorchristlichen Jh. stammenden griechischen Bronzeskulptur. Dargestellt war ursprünglich die griechische Göttin der Liebe Aphrodite, die seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. des Öfteren mit der römischen Venus gleichgesetzt wurde.
Venus war die römische Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit. Das ihr beigeordnete Tier ist der Delphin, da dieser in der Antike als Symbol für Liebe und Philanthropie galt.
Als Venus Libentina war sie die Göttin der sinnlichen Lust, als Venus Libitina die Leichengöttin. In ihrem Tempel wurden die zur Bestattung notwendigen Utensilien aufbewahrt und die Totenlisten geführt.
Hier geht es um die Venus Libentina.
Die mädchenhaft wirkende Göttin ist dargestellt in einer bewegten Pose, als ob sie aus dem Meer stiege. Zu ihren Füßen spielt der Delphin. Er ist nicht nur Attribut, sondern hatte vermutlich eine notwendige Stützfunktion für das Bronzeoriginal.
Die Restaurierung der Arme wurde von Ercole Ferrata (1610-1686) gemacht, der die Figur mit den langen verjüngenden manieristischen Fingern versehen hat.
Die Marmorskulptur gelangte im August 1677 von Rom aus nach Florenz, veranlasst durch Papst Innozenz XI. (1611-1689), der befürchtete, die Venus stimuliere ein anzügliches Verhalten und wäre für die Römer untragbar. In den Uffizien zählte die Skulptur zu den kostbarsten Kunstwerken und war Höhepunkt einer jeden Grand Tour. Im Jahr 1800 wurde sie nach Palermo verschifft, um den räuberischen Kunstliebhaber Napoleon (1769-1821) zu entkommen, ohne Erfolg: durch diplomatischen Druck wurde veranlasst, dass die Venus de Medici im Jahr 1803 nach Paris ausgeliefert wurde. Nach Napoleons Sturz kam sie 1815 zurück nach Florenz.

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  • Titel: Kopie der Statue Venus von Medici
  • Ersteller: unbekannt
  • Datierung: ca. 1880
  • Ort: Jenisch Haus, Unterer Elbsalon, Klein Flottbek
  • Rechte: SHMH
  • Externer Link: http://www.jenisch-haus.de
Jenisch Haus, Historische Museen Hamburg

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